Zurcaroh im AGT-Finale: "Jetzt wollen wir nach Las Vegas"

Freudentränen nach Finaleinzug: Die 48 Akrobaten haben nicht viel Zeit zum Feiern, sie müssen für die große Show trainieren.
Wie es die Akrobatengruppe aus Vorarlberg ins Finale von "America’s Got Talent" schaffte - und wie es jetzt weiter geht.

Doppelte Salti, Überschläge in luftiger Höhe, in glitzernden Kostümen bauen sie menschliche Pyramiden – und begeistern damit ein Millionenpublikum.

Mit einer Show aus Tanz und Akrobatik überzeugte die Vorarlberger Artistengruppe " Zurcaroh" im Halbfinale der Talente-Show "America’s Got Talent" in der Nacht auf Mittwoch in Los Angeles. "Dass wir bis ins Finale kommen, damit hätten wir anfangs nie gerechnet", sagt "Zurcaroh"-Mitglied Christoph Hämmerle.

Die 48-köpfige Gruppe – die Mitglieder sind zwischen sieben und 40 Jahre alt – trainiert nicht nur hart, sie hat auch schon prominente Fans. Denn der sogenannte goldene Buzzer brachte die Gruppe in Richtung Endrunde. Moderatorin Tyra Banks war in der Vorrunde so fasziniert, dass sie die Gruppe mithilfe des Buzzers direkt ins Viertelfinale schickte.

320 Millionen Klicks

Das Video des damaligen Auftritts ist inzwischen das meistgesehene in der Geschichte von "America’s Got Talent". Bisher wurde es im Internet mehr als 320 Millionen Mal angeklickt.

"Zurcaroh" wurde 2009 vom Brasilianer Peterson da Cruz Hora in Götzis, einer kleinen Gemeinde in Vorarlberg, gegründet. Die Bezeichnung setzt sich aus dem Buchstaben des Namens des Gründers zusammen. International startete "Zurcaroh" 2011 mit einer Show in Lausanne durch. Später holten sie den Weltmeistertitel im Gruppenturnen in Kapstadt. Es folgten Auftritte auf der ganzen Welt – etwa in Frankreich, Finnland und den Niederlanden. Durch die Internet-Videos wurden die Talentescouts der US-Show auf die Akrobaten aufmerksam.

Um es bis dorthin zu schaffen, musste sich die Gruppe ordentlich ins Zeug legen. "Zu Hause trainierten wir im Vorfeld meistens zweieinhalb bis drei Stunden, vier Mal die Woche. In Los Angeles haben wir jeden Tag bis zu sieben Stunden trainiert und danach hatten wir meist noch Fernsehaufnahmen", erzählt Christoph Hämmerle.

Große Ziele

Jetzt warten die Fans weltweit auf die Finalshow am 18. September. Was genau dort zu sehen sein wird, ist noch unklar. "Es geht erstmal zurück nach Vorarlberg. Dort wird am Sonntag auf jeden Fall fleißig den ganzen Tag trainiert. Die Woche darauf geht es dann wieder ab in die Schule und in die Arbeit. Trotzdem werden wir sicher noch drei bis vier Trainings unter der Woche brauchen, um eine tolle Show auf die Beine zu stellen", sagt Hämmerle.

Sollten die Akrobaten den Titel holen, steht bereits jetzt fest, was sie mit dem Preisgeld von einer Million Dollar machen werden. "Wir möchten mit dem Geld Sozialprojekte unterstützen und in Brasilien unser eigenes Projekt gründen", erklärt Hämmerle. Das Ziel: Kinder, die in Favelas aufwachsen, mit schulischer Unterstützung und einem akrobatischen Projekt von der Straße zu holen. Hintergrund ist vor allem die persönliche Geschichte des Gründers und Choreografen. Peterson de la Cruz wuchs selbst in einer Favela auf, mithilfe des Sports schaffte er es aus den ärmlichen Verhältnissen.

Neben dem Sieg gibt es laut Hämmerle nur eines, was ihren Erfolg toppen könnte: "Eine Show in Las Vegas, das ist unser großes Ziel."

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