Wenn Haustiere krank machen

Papageien können Ornithose übertragen.
Die Gefahr, dass Hunde, Katze und Vögel Krankheiten auf Menschen übertragen, ist hierzulande gering.

Haustiere sind beste Freunde des Menschen, sie sind Seelentröster und Gesundheitsförderer. Die enge Beziehung zwischen Vier- und Zweibeiner hält geistig und körperlich fit. Meistens. Denn Katze & Co können auch Krankheiten übertragen – genau so wie Besitzer ihre Lieblinge anstecken können.

Infektionen und Krankheiten, die auf natürliche Weise zwischen Mensch und anderen Wirbeltieren übertragen werden können, heißen Zoonosen. Etwa 200 sind bekannt. „Tollwut ist die populärste“, sagt Zoodoc Thomas Voracek. Der KURIER-Tiercoach kennt die EU-Verordnung zu Zoonosen und weiß, dass die Ansteckungsgefahr durch Lebensmittel ungleich höher ist als durch Tierkontakt. Er klärt über die geläufigsten Zoonosen auf. Und betont schon vorab: „Für unsere Breiten kann man beruhigen.“

Von Tier zu Mensch

Seit Anfang der 1990er-Jahre gilt die Tollwut in Österreich als ausgerottet. Mit Impfködern wurden vor allem Füchse im Osten des Landes behandelt. Theoretisch erfolgt die Ansteckung mit dem Virus über die Speicheldrüse – drei bis vier Tage vor dem Tod des Hundes. Lebt er länger, hat er keine Gehirnentzündung.

Toxoplasmose fügt ungeborenen Kindern Schaden zu, wenn die werdende Mutter noch nie mit dem Erreger in Kontakt war. „Es wäre eine Gefahr, wenn die Schwangere den Katzenkot mit dem Mund aufnimmt“, schränkt Voracek ein. Tatsächlich ist die Entwicklung des Babys eher durch den Konsum von Rohkäse oder Rohwurst bedroht.

Eine schwerwiegende Zoonose tritt in Zusammenhang mit Papageienvögeln auf. Die Ornithose führt über das Einatmen von Bakterien zu Bronchitis, Lungenentzündung sowie zur Leber- und Milzvergrößerung. Unbehandelt kann die Infektion tötlich verlaufen. „Betroffen sind vor allem Berufsgruppen in Geflügelbetrieben und Länder in Afrika und Südostasien mit niedrigen Hygienestandards“, sagt der Tierarzt aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn.

Von Mensch zu Tier

Helicobacter ist ein Bakterium, das Magenschleim und Schleimhautzellen des Magens besiedelt. Etwa 25 Prozent der Erwachsenen sind potenzielle Überträger – von Mensch zu Mensch, aber auch von Mensch zu Hund. Auch die Haustiere leiden dann an Gastritis und Magengeschwüren.

Insgesamt kann Zoodoc Thomas Voracek beruhigen: „Wer sein Haustier regelmäßig tierärztlich kontrollieren lässt, braucht keine Angst vor Zoonosen zu haben.“

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