Zahngesundheit bei der Katze

50 Prozent der Katzen ab fünf Jahre leiden unter der artspezifischen Krankheit FORL.
Plaque, Entzündungen und Löcher müssen unbedingt behandelt werden.

Katzen kommen zahnlos zur Welt. Selten bildet sich ihr Gebiss mit vier Eck-, zwölf Schneide- und 14 Backenzähnen vollständig aus. Der Funktionstüchtigkeit des "Werkzeugs" tut das keinen Abbruch, da gibt es ganz andere Probleme.

"Zahnprobleme treten bei Heimtieren prinzipiell sehr häufig auf. Bei Katzen kommen spezifische Krankheiten dazu", sagt Thomas Voracek aus dem KURIER-Tiercoach-Team. Der Zoodoc aus der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn weiß, wie sinnvoll regelmäßige Kontrolle ist, und dass eine Zahnlücke besser ist als ein Loch im Zahn. Sanierung muss sein.

Selbstreinigung

An sich sind die Zähne der Katze so angelegt, dass sie sich beim Kauen reinigen, Essensreste bleiben aufgrund der Kieferstellung kaum hängen. Trotzdem entwickeln die meisten Fleischfresser im Laufe ihres Lebens Zahnplaque. Der Belag aus Bakterien und Zucker verklebt und lässt sich durch Speichel nicht mehr abspülen. Vermischt sich der Speichel mit Mineralsalzen bildet sich Zahnstein. Die bräunlichen, extrem harten Ablagerungen setzen sich vor allem an Zahnhälsen fest. Es bilden sich auch größere Zahnfleischtaschen – ideale Bedingungen für die Vermehrung von Bakterien. Gemeinsam mit Plaque sind sie für schmerzhafte Zahnfleischentzündungen verantwortlich. "Entzündungen können wandern und sich im ganzen Organismus ausbreiten", warnt Voracek: "Man muss Zahnstein unter Narkose mit Ultraschall entfernen. Oder den Zahn ziehen. Ein schlechter Zahn ist schlechter als kein Zahn."

FORL

Das gilt auch für die Behandlung von FORL. Die "Feline odontoklastische resorptive Läsionen" trifft fünfzig Prozent aller Katzen ab fünf Jahre. Bei der artspezifischen Krankheit löst sich der Zahn im Wurzelbereich oder in der Krone auf. Warum die Löcher – im Aussehen ähnlich wie Karies – entstehen, ist wissenschaftlich nicht geklärt, ihre Behandlung reicht derzeit von Versiegeln über Füllen bis zum Ziehen des Zahnes und anschließender Schmerztherapie. "Katzen können ganz gut ohne Zähne leben. Sie können das Trockenfutter auch mit dem harten Kiefer zerkleinern", betont der Zoodoc.

Vorsorge

Prinzipiell rät der Experte aus dem KURIER-Tiercoach-Team zur Vorsorge: Beim jährlichen Routinecheck soll der Tierarzt auch die Zähne kontrollieren. Dann gilt es, für jede Katze eine individuelle Lösung zu finden – nach Bedarf und Möglichkeit. Voracek: "Die Maßnahmen hängen nicht zuletzt davon ab, was sich die Katze gefallen lässt."

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