Sechs Fakten zum Thema Erdbeben

Seismograph (Symbolbild)
Gilt die Richter-Skala noch und was genau ist ein Epizentrum?

1. Was genau ist ein Erdbeben?

Es handelt sich um die Erschütterung der Erdoberfläche, auf See heißt das Seebeben. Erdbeben dauern of nur wenige Sekunden, können aber die Energie mehrere Atombomben freisetzen. Die meisten Erdbeben entstehen durch plötzliche Versetzungen in der Erdkruste. Tektonisch stärkere Erdbeben entstehen meist durch eine plötzliche Verschiebung entlang einer bereits existierenden Bruchzone. So eine Bruchzone kann eine Plattengrenze sein – oder ein Bruch im Inneren einer Platte. Die meisten und die stärksten Erdbeben treten vor allem an den Plattengrenzen auf, wo eine Platte unter die andere abtaucht – wie etwa in Japan. Die dabei entstehende seismische Energie breitet sich in in Form wellenförmiger Schwingungen aus.

2. Was ist ein Epizentrum?

Das ist jener Herd an der Erdoberfläche, in dem die Schwingungsenergie die größte Wirkung hat. Die Stelle in der Erde, von der das Erdbeben ausgeht, heißt Hypozentrum. Das Epizentrum liegt senkrecht darüber. Die Welle geht vom Hypozentrum aus.

3. Wie wird ein Erdeben gemessen?

Mit Hilfe eines Seismografen/Seismometers, der ein Seismogramm zeichnet. Damit können schon kleinste Bewegungen gemessen werden. Die instrumentellen Erdbebenaufzeichnungen sind die Grundlage für die Bestimmung der Magnitude. Hier geht es zum Live-Seismogramm der ZAMG.

4. Was ist eine Magnitude?

Der Begriff kommt von “magnitudo“ (lat. für Größe). Es ist das Maß für die Bebenintensität, die sich aus der maximalen Amplitude unter Berücksichtigung der Energieabnahme infolge der Entfernung vom Bebenherd berechnet. Der Begriff wurde von Charles Frederic Richter 1935 in Kalifornien eingeführt, um ein physikalisches, vor allem aber objektives Maß für die Stärke eines Erdbebens am Hypozentrum zu definieren.

5. Welche Erdbebenskalen gab/gibt es?

Meist werden mehrere Skalen parallel verwendet. Der italienische Geophysiker A. Mercalli entwickelte eine zwölfteilige Intensitätsskala – die Mercalli-Skala. Sie ist von subjektiven Beobachtungen abhängig.

Der amerikanische Seismologe Charles F. Richter erfand 1935 am California Institute of Technology ein Maß für die Erdbebenstärke auf Basis der Magnitude. Sie trifft so eine einfache Aussage. Die Richter-Skala hat internationalen Wissenschaftern zufolge eine zentrale Schwäche: Sie ist eben nicht „nach oben hin offen“, wie es immer heißt, sondern hat etwa bei Stufe sieben einen „Sättigungsgrad“. Stärkere Erdbeben können daher mit der alten Skala nicht mehr genau beschrieben werden. Richter stützte sich, dem Stand der dreißiger Jahre entsprechend, auf die Messkurve eines aus heutiger Sicht veralteten Seismographen. Aus dem größten Ausschlag der in Zickzacklinie aufgezeichneten Erdstöße berechnete er nach einer Formel die freigesetzte Energie des Bebens.

6. Was ist die Momentmagnitude?

Gemessen wird noch immer nach der Richter-Skala, allerdings beziehe die Momentmagnitude alle geologischen Parameter zum Zeitpunkt des Erdstoßes ein. Die Momentmagnitude ist laut dem Erdbebendienst der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) die genaueste Berechnungsart für die Erdbebenstärke. Entwickelt wurde diese Messmethode in Kalifornien, wo sich das weltweit führenden Zentrum seismologischer Forschung befindet.

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