Wiener Biologen entdecken ausgestorben geglaubten Fisch

Renaturierungsmaßnahmen sollen das Überleben des Meeks Kärpflings sichern.
Der Meeks Kärpfling lebt in Mexiko in einem verunreinigten Bach.

Seit Jahren galt der Meeks Kärpfling – ein waschechter Mexikaner – als ausgestorben. Nun haben Wiener Biologen auf einer Forschungsreise den Fisch wieder entdeckt; in einem verunreinigten Bach. Die Experten vom Haus des Meeres in Wien sprechen von einem "Weihnachtswunder".

Bis vor Kurzem gingen Wissenschaftler davon aus, dass die Fischart, die nach einem Forscher des frühen 20. Jahrhunderts benannt ist, für immer aus ihrem angestammten Lebensraum verschwunden ist. Letzte Exemplare befanden sich verstreut über die ganze Welt bei wenigen Züchtern, darunter auch im Haus des Meeres. Nun konnte ein kleiner, verschmutzter Bach als letzter Rückzugsort dieser Art dokumentiert werden.

Auch wenn dieser Bach im Moment nicht als Traumbiotop bezeichnet werden kann, so gibt er doch Anlass zur Hoffnung, dass nach einigen Restaurierungsmaßnahmen ein längerfristiges Dasein dieser Art in freier Wildbahn möglich ist.

Rettungs-Aktionen

Wiener Biologen entdecken ausgestorben geglaubten Fisch
Vierschuppiger Grundkärpfling
Dass Wiederansiedlungs-Projekte gelingen können, zeigen andere Beispiele: Beim vormals seltensten Fisch der Welt, dem Vielschuppigen Grundkärpfling - es gab nur noch acht Exemplare -, initiierte das Haus des Meeres Anfang November ein Zuchtbuch, in dem von Wien aus alle 120 Vertreter dieser Art weltweit überwacht sowie deren Nachzucht geregelt und dokumentiert wird. Damit soll ein Überleben der Art langfristig gesichert, vielleicht sogar eine Wiederansiedlung möglich werden.
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Teqilakärpfling
Beim ebenfalls in der Natur ausgestorbenen Tequila Kärpfling ist das bereits gelungen. Da arbeitet das Haus des Meeres intensiv an einem Wiederansiedlungsprojekt mit. Es soll Mitte Jänner starten.

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