Wie Monogamie bei Primaten entstand

A white-handed gibbon looks up at the White House Press Corps during U.S. President Barack Obama's visit to the Honolulu Zoo in Hawaii January 3, 2011. REUTERS/Kevin Lamarque (UNITED STATES - Tags: SOCIETY ANIMALS)
Forscher entdecken, dass stabile Beziehungen Kindstötungen verhindern.

Ein Viertel aller Primatenarten lebt monogam – einschließlich des Menschen. Aber warum?

Ein Forscherteam vom britischen University College London bietet nun eine logisch anmutende Erklärung für die Entstehung von Monogamie bei Primaten an. Schlüssel sei der Wunsch, für den Nachwuchs zu sorgen und ihn zu beschützen. Männchen in einer festen Bindung kümmern sich nicht nur um den Nachwuchs, sondern beschützen ihn auch vor Rivalen. Kindstötungen, wie sie innerhalb einer Population bei wechselnden Partnern gang und gäbe sind, finden seltener statt. Außerdem ermöglichen sich kümmernde Väter dem Nachwuchs, sich mit dem Erwachsenwerden Zeit zu lassen. Warum das von Bedeutung ist? Die lange Entwicklungszeit des Gehirns bedingt eine lange Kindheit. Weibchen können so außerdem schneller erneut schwanger werden. Lauter evolutionäre Pluspunkte also.

Monogamie ist bei Vögeln sehr verbreitet, unter Säugetieren aber eher selten. Denn bei diesen Tieren wachsen die Jungen im Mutterleib heran und auch nach der Geburt sind sie durch das Stillen noch lange von ihrer Mutter abhängig. Für die Studie analysierten die Biologen nun das Verhalten von 230 Primatenarten – etwa in welcher Beziehung die Partner zusammenleben, wer den Nachwuchs versorgt oder wie hoch die Kindstötungsrate in der Population ist. Die Verhaltensforscher versuchten sogar herauszufinden, welches Verhalten während der Evolution zuerst entstanden ist.

„Dies ist das erste Mal, dass die verschiedenen Theorien zur Entschlüsselung von Monogamie systematisch getestet wurden“, sagt Studienleiter Christopher Opie und ist überzeugt, dass die Verhinderung von Kindstötungen der entscheidende Monogamie-Auslöser war.

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