Wie Haustiere im Sommer cool bleiben

Abkühlung hält den Kreislauf in Schwung.
Hund, Katze und Kleintiere können kaum schwitzen, sie brauchen Erfrischung und Schatten.

Ob Katze, Kaninchen, Hamster oder Hund, Zierfisch oder Ziervogel: Hitze macht vielen Haustieren zu schaffen. Ihre wilden Verwandten mussten sich selten an hohe Temperaturen anpassen. Sie lebten in kühleren Gegenden als hierzulande oder entwickelten Strategien, um der Mittagshitze zu entgehen, vor vollen Näpfen bzw. in Käfig oder Aquarium herrschen andere Bedingungen.

"Sehr viele Tiere haben Schwierigkeiten mit der Hitze, weil sie nicht schwitzen können", sagt KURIER-Tiercoach Katharina Reitl. Die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn erklärt, wie Hund, Katze und Kleintiere gesund durch den Sommer kommen.

Hunde

"Hunde schwitzen nur zwischen den Zehen, sie regulieren ihre Körpertemperatur hauptsächlich über die Zunge", sagt Reitl. Das kleine Organ ist schnell überfordert, der Organismus begrenzt belastbar. Schonung ist angesagt. Ausgedehnte Spaziergänge sollen in den Morgen- oder Abendstunden erledigt werden. Bei weiten Strecken in der prallen Sonne muss mindestens ein Liter Wasser mit, eventuell lässt sich die Route so planen, dass ein Bach oder ein See am Weg liegen. Nasse Pfoten kühlen, ein Bad erfrischt. Futter in mehreren kleinen Portionen strapaziert den Kreislauf weniger als eine große Mahlzeit.

Katzen

"Katzen haben eine noch kleinere Zunge als Hunde und somit noch größere Schwierigkeiten mit der Hitzeregulation", sagt der Zoodoc. Steigen die Temperaturen, ziehen sich Katzen an kühle Plätze zurück, Freigänger liegen – wie Wildkatzen – unter Tags gerne im Schatten und warten mit ihren Streifzügen auf den Abend. Wichtig ist, dass sie genügend Trinkwasser angeboten bekommen.

Kleintiere

"Kleintiere können sich überhaupt nur mit schneller Nasenatmung helfen", sagt die Expertin. Kaninchen, Chinchilla und Hamster bevorzugen Raumtemperaturen um 18C. In freier Wildbahn verkriechen sie sich im Bau oder graben die oberste Erdschicht für einen Rastplatz ab. Daheim können Coolpacks unter einer Liegedecke Überhitzung verhindern. Kühlkissen senken auch im Aquarium die Wassertemperatur. Manche Vogelart schätzt einen Sprühregen aus dem Blumenspritzer.

Der KURIER-Tiercoach betont: "Hitze bedeutet Stress. Stress ist für ein schwaches Herz-Kreislauf-System gefährlich und schwächt zusätzlich das Immunsystem." Haustiere sollten daher stets möglichst cool bleiben.

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