Geschichte einer Liebe

Mensch und Hund verbindet eine Jahrtausende lange Geschichte.
Wie in Jahrtausenden gemeinsamen Lebens aus Jagdhelfern moderne Kuscheltiere wurden.

Ob klein von Statur oder groß beim Kläffen, ob temperamentvoll von Natur oder angeboren ruhig, ob flauschig-gefleckt oder borstig-braun, ob lange Rute oder Fledermausohren – keine andere Art gibt es in derart vielen Spielarten wie den Hund. Auch die Beziehung zwischen Mensch und Haustier ist einzigartig. Grund genug, dem Hund einen eigenen Tag zu widmen: Der 10. Oktober ist Welthundetag.

"Der Hund ist das älteste Haustier des Menschen", sagt KURIER-Tiercoach Dagmar Schratter. Die Direktorin des Tiergarten Schönbrunn weiß, dass das Zusammenleben von Zwei- und Vierbeiner bis in die Eisenzeit zurückreicht. In den mehr als 20.000 Jahren gemeinsamer Geschichte entwickelten sich aus den wilden Caniden handzahme Begleiter. Wölfe wurden zum besten Freund des Menschen – in guten wie in schlechten Zeiten.

Wölfe

"Die Abstammung des Haushundes war lange umstritten. Heute weiß man, dass alle Haushunde vom Wolf abstammen", erklärt Schratter den jüngsten Stand der Wissenschaft. Die Haustiere der Gegenwart waren einst Raubtiere – ausgestattet mit einem guten Riech- und Hörsinn, um Beute erfolgreich jagen zu können. Diese Qualitäten wollten die Urzeitmenschen nutzen. Sie zähmten das Rudeltier und setzten die genetisch veränderten Vierbeiner als Jagdhelfer, Hüter und Wächter ein. Sie lehrten sie Unterordnung und Gehorsam, auch einem artfremden Führer gegenüber. Knochenfunde, Felszeichnungen und Gräber zeugen von der engen Beziehung.

Schoßhund

"In der Römischen Kaiserzeit nahm die Formenvielfalt aufgrund gezielter Hundezucht deutlich zu", springt Schratter gedanklich in die Jahrhunderte um Christi Geburt. Damals wurden bereits Schoßhündchen zum Vergnügen gehalten. Die Blütezeit der Gesellschafts- und Luxushunde sollte aber erst im Mittelalter folgen. Auch Städter hielten sich gerne kleine Hunde – die Rattenplage war groß.

"Im ausgehenden Mittelalter begann die Rassezucht. Seither nimmt die Zahl der anerkannten Kulturrassen ständig zu", sagt der KURIER-Tiercoach. Aktuell werde mitunter ein Kult um Äußerlichkeiten betrieben. Designerhunde wie Labradoodle und Cockerpoo, die rein auf Aussehen gezüchtet werden, boomen. "Der Hund verkommt zur Handelsware", lehnt Schratter den Trend aus den USA ab.

Hunde erfüllen im modernen Leben viele Funktionen. Aus Arbeits- und Gebrauchstieren sind Partner und Familienmitglieder geworden.

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