Was Gift für den Hund ist
Hunde sind Allesfresser. Labrador, Spaniel und Beagle verschlingen haltlos, was ihnen vors Maul kommt. Andere Rassen sind beim Futtern wählerischer. Erfahrung und individuelle Vorlieben beeinflussen zudem, ob Diebesgut vom Tisch, Vorräte aus der Küche oder Essensreste aus dem Müll im Magen landen. Fest steht: Hunde vertragen nicht alle Lebensmittel, die für Menschen unbedenklich sind. Vergiftungen kommen immer wieder vor.
"Die Menge macht das Gift", sagt Katharina Reitl. Die Expertin aus dem KURIER-Tiercoach-Team kennt Gefahren, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Symptome
Macht der Hund schlapp, erbricht er oder hat er Durchfall, kann das auf eine Vergiftung hinweisen. Hat der Vierbeiner Schaum vor dem Maul, schütteln ihn Krämpfe, rast sein Herz oder ist es aus dem Rhythmus, muss der Patient schnellstmöglich zum Tierarzt. "Das Gift ist bis zu zwei Stunden im Magen", weiß Reitl aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. In dieser Zeit ist es oft sinnvoll, den Hund zum Erbrechen zu bringen. Verdünnter Wasserstoff, Narkosemittel oder spezielle Medikamente sorgen für die Entleerung des Magens. Gelingt es nicht, das Gift rechtzeitig aus dem Körper zu bringen, drohen Atem- oder Herzstillstand, Leber- oder Nierenversagen.
"Halten Sie Ihr Haustier fern von Süßem", rät der Tiercoach. Schokolade – vor allem mit hohem Kakaoanteil – ist Gift für Hunde: Theobromin aus einer Tafel Zartbitterschokolade kann für einen 15-Kilo-Hund tödlich sein. Ebenso endet der Verzehr von Birkenzucker. Xylit, der als kalorienarmer Süßstoff im Trend liegt, bringt den Insulinhaushalt des Vierbeiners lebensbedrohlich aus dem Gleichgewicht.
Lauchgewächse
"Oft wissen Haustierhalter gar nicht, dass rohen und gekochten Laucharten sowie grüne und gekeimte Erdäpfel Hunde krank machen", sagt Reitl. Eine Zwiebel reicht und der Dackel stirbt. In gleicher Weise zerstören Knoblauch, Bär- und Schnittlauch die roten Blutkörperchen. Essensreste gehören daher nicht in den Napf.
Bei Weintrauben und Rosinen schädigt Oxalsäure die Nieren nachhaltig. Wegen Alkohols in vergorenem Fallobst sowie Blausäure in Steinobstkernen können Hunde ins Koma fallen. Paradeiser samt Stängelwerk in großen Mengen gefressen, wirken toxisch. "Gartenbesitzer müssen nicht auf all das verzichten", betont Reitl: "Aber wenn der Hund an einer Vergiftung leidet, sollte man das als Ursachen in Betracht ziehen."
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