Warum manch ein Braunbär eigentlich ein Eisbär ist

ARCHIV - Eisbär Knut steht am 19.05.2009 im Zoo von Berlin in seinem Freigehege. Der legendäre Eisbär Knut kann ab Freitag in lebensgroß und mit echtem Fell bewundert werden. Das präparierte Tier, das im März 2011 gestorben war, wird dann einen Monat lang im Berliner Museum für Naturkunde ausgestellt. Das Präparat besteht aus Knuts echtem Fell, das mit einem speziellen Verfahren behandelt und über einen Kunststoffkörper gezogen wurde. Der Eintritt ist kostenfrei. Foto: Arno Burgi/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Eine DNA-Analyse zeigt, dass die Braunbären auf den ABC-Inseln in Alaska Eisbären genetisch näher stehen als andere Braunbären.

Seit Langem diskutieren Wissenschaftler über die evolutionäre Abstammung von Braun- und Eisbären. Die Braunbären auf den ABC-Inseln in Alaska eigneten sich besonders gut als Forschungsobjekte. Denn sie stehen Eisbären genetisch näher als andere Braunbären. Grund für die überraschende Verwandtschaft: Auf den Inseln haben sich überwiegend männliche Braunbären mit infolge von Klimaschwankungen „gestrandeten“ weiblichen Eisbären gepaart. Jetzt haben Forscher um Studienleiterin Beth Shapiro nachgewiesen, dass die Braunbären dort eine Mogelpackung sind: Mit einer Erbgut-Analyse fanden sie heraus, dass die Braunbären auf den Inseln Admiralty, Baranof und Chichagof weit mehr Gene einer sehr alten Eisbär-Kolonie in sich tragen als gedacht. Obwohl die Tiere wie Braunbären aussehen und sich auch so verhalten, sind sie genetisch gesehen Eisbären, berichtet das internationale Forscherteam in der Fachzeitschrift Plos Genetics. Fazit der Forscher: Fast alle Eisbären stammen von Braunbären ab – aber bei einigen ist es umgekehrt.

Kommentare