Männer unterscheiden MeToo-Geschichten von Pornos

Männer unterscheiden MeToo-Geschichten von Pornos
Über 80 Prozent der Porno-Szenen beinhalten eine Form von physischer Gewalt gegen Frauen.

Porno-Szene oder #MeToo-Geschichte? Diese Frage haben kürzlich zwei Filmemacherinnen einer Männergruppe für ein Video-Projekt namens "Be Frank" (auf Deutsch so viel wie: "Offen sein") gestellt. In dem siebenminütigen Film der Niederländerinnen Damayanti Dipayana und Camilla Borel-Rinkes diskutieren Männer über die #MeToo-Bewegung und welche Rolle Männer dabei spielen können, sexualisierte Gewalt zu bekämpfen. "Das Projekt zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen und ermöglicht es Männern, Teil des Gesprächs und der Lösung zu sein", sagt Dipayana zur Huffington Post. "Niederländisch zu sein hat zusätzlich möglicherweise auch etwas damit zu tun … wir sind bekannt dafür, jedem Thema gegenüber sehr offen zu sein."

In dem Clip wurden Männer von Dipayana und Borel-Rinkes dazu aufgefordert, unterschiedliche Handlungen zu lesen und dann zu raten, ob die Situation aus einem pornografischem Drehbuch stammt oder ob es sich um eine #MeToo-Geschichte handelt. Unter diesem Hashtag berichten weltweit hunderttausende Frauen seit Oktober 2017 über ihre Erfahrungen mit sexuellen Übergriffen.

Porno oder #MeToo?

Obwohl am Ende des Videos verraten wird, dass alle Geschichten aus pornografischen Drehbüchern stammen, fällt es vielen Männern schwer, eine Unterscheidung zu treffen, welche aus Pornos stammen und welche von sexuellen Übergriffen erzählen. Das letzte Standbild in dem Clip zeigt eine Statistik, die diese Thematik gut zusammenfasst: "88,2 Prozent aller Porno-Szenen beinhalten eine Form von physischer Gewalt gegen Frauen."

Frauen als Objekte

Die Darstellung von Gewalt gegen Frauen in Pornos wird bereits seit längerer Zeit kritisch hinterfragt. Dass Frauen zu Objekten degradiert werden, hat enorme negative Auswirkungen darauf, wie Frauen wahrgenommen werden und auch auf das männliche Einfühlungsvermögen.

"Die Statistiken und #MeToo-Geschichten sind entmutigend und überwältigend, haben aber auch zu meiner Entschlossenheit geführt, mich dafür einzusetzen, Lösungen zu finden", sagte Borel-Rinkens zur Huffington Post. "Damayanti und ich glauben fest daran, dass es dabei nicht nur um eine Geschichte geht, die Frauen erzählen. Es gibt viele konkrete Dinge, die 'gute Männer' tun können, um das Klima für die Frauen um sie herum zu verbessern und es ist die Zeit für sie gekommen, an der Debatte teilzunehmen."

Das Video in seiner Gesamtlänge:

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