Verwahrloste Raubkatzen bekommen ein neues Zuhause
Johann B. lebt in einem baufälligen Haus in Schleißheim bei Wels auf engstem Raum mit Hunden, Vögeln und Wildkatzen zusammen. Nicht erst einmal sind ihm seine Luchse und afrikanischen Servale entwischt (der KURIER berichtete). Dazu kommt, dass die von B. gehaltenen Tiere verwahrlost sein sollen. Erst vor kurzem wurden dem 73-jährigen Pensionisten acht Hovawart-Welpen abgenommen. „Die Hunde waren bei extremer Hitze in einem Wohnwagen zusammengepfercht“, erzählt Raimund Eberstaller vom Tierheim Linz.
Hoffnung
Nun besteht Hoffnung, dass auch die Raubkatzen bald ein neues Zuhause finden. Hermann Laher, Chef des Wildparks Altenfelden, hat sich bereit erklärt, die Luchse und Servale aufzunehmen. „Wir haben einen 1100 großen Bereich geschaffen, in dem sie viel Auslauf haben“, sagt Laher, der sogar eine Bodenheizung einbauen ließ. „Diese Tiere brauchen viel Wärme.“ Er wartet täglich darauf, dass die neuen Bewohner in seinem Wildpark eintreffen.
Das kann allerdings noch dauern. Manfred Zauner, Bürgermeister von Schleißheim: „Ich habe an die Bezirkshauptmannschaft Wels-Land geschrieben und gebeten, B. die Wildkatzen endlich wegzunehmen.“ Amtstierarzt Michael Part betont, dass B. eine Frist bis Ende September eingeräumt wurde. „Sollte er bis dahin seine Gehege nicht in einen ordentlichen Zustand gebracht haben, werden wir aktiv.“ Laut Eberstaller müsse rasch gehandelt werden, so lange die Temperaturen nicht zu tief sind. „Wird es erst einmal kalt, erfrieren die Wildkatzen.“
Was Eberstaller ärgert: Gegen B. gibt es bereits seit längerer Zeit ein Tierhalteverbot. „Er kann trotzdem machen, was er will. Das ist eine Frechheit.“
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