USA: Mutter und Baby wegen Hautkrankheit aus Flieger verwiesen

Die US-Airline hat sich mittlerweile für das Vorgehen entschuldigt und angekündigt, eine Untersuchung eingeleitet zu haben.

Nachdem Jordan Flake aus dem US-Bundesstaat South Carolina ihren Mann, der beim US-Militär arbeitet, fast zwei Monate nicht gesehen hatte, reiste sie mit ihrem zwölf Monate alten Sohn Jackson vier Tage zu ihm, bevor er zu einem neuen Einsatz aufbrach. "Wir hatten eine tolle Zeit, bis ich ihn wieder zurückfahren und abliefern musste. Auf Wiedersehen sind nie leicht, besonders, wenn sie lange dauern und die Zukunft nie sicher ist", schreibt Flake in einem Blogpost. Einen Tag später sollte sie mit Jackson ebenfalls abreisen.

Keine Ansteckungsgefahr

Zunächst sei noch alles in Ordnung gewesen. "Wir betraten das Flugzeug, alle lächelten und sprachen mit Jackson", erinnert sich Flake. Doch kurz vor dem Abflug sei ein Mitarbeiter des Bodenpersonals zu ihr gekommen. Er habe die neben ihr sitzenden Männer gebeten, aufzustehen und Flake nach ihrem Hautausschlag gefragt und ob sie einen Brief vom Arzt hätte, in dem steht, dass das Fliegen erlaubt sei. Flake erklärte ihm, dass sie genau wie ihr Sohn Jackson an Ichtyosis leidet. Dabei handelt es sich um eine Hautkrankheit mit verstärkter Schuppenbildung, außerdem ist die Haut gerötet. Ansteckend ist die Erkrankung aber nicht.

"Es war mir so peinlich"

Der Mann informierte daraufhin die Crew, jedoch ohne Erfolg. Flake und ihr Sohn mussten das Flugzeug verlassen. Der Mitarbeiter entschuldigte sich bei ihr, half den beiden beim Aussteigen, organisierte ihnen ein Hotel und einen neuen Flug mit einer anderen Airline. Auf Facebook postete Flake am 28. Februar, der Tag der seltenen Erkrankungen, dass sie noch nie in ihrem Leben so gedemütigt geworden sei. "Es war mir so peinlich." In dem Blogpost heißt es außerdem weiter, dass sie noch nie nach einem Brief über eine mögliche Ansteckung gefragt worden sei, auch ein Arzt habe noch nie mit ihr über derartiges gesprochen.

In einer Erklärung von American Airlines, die Fluglinie, mit der Flake und ihr Sohn einen Flug gebucht hatten, an die Washington Post, heißt es: "Wir entschuldigen uns bei Frau Flake und ihrem Sohn für die Erfahrung, die sie vergangenen Donnerstag gemacht haben und unser Team hat eine Untersuchung der Angelegenheit eingeleitet."

Eine Krankheit wird als selten definiert, wenn maximal fünf von 10.000 Einwohner betroffen sind. Bisher sind weltweit rund 6.000 bis 8.000 solche Krankheiten identifiziert. In Österreich leben rund 400.000 Menschen mit einer seltenen Erkrankung, das entspricht etwa der Bevölkerung von Vorarlberg

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