Chillen als Antwort auf die Pubertät

Chillen als Antwort auf die Pubertät
Ein dreifacher Vater gibt Tipps, wie Eltern mit ihren heranwachsenden Kindern umgehen sollten.

Eltern von pubertierenden Kindern kennen diesen Satz garantiert: „Jetzt chill mal, Papa!“ Der Autor und dreifache Vater Ulrich Hoffmann machte diesen Leitspruch zum Titel eines Buchs. Sein Rat an alle, die sich gerade mit gepiercten Zungen, zickigen Teenager oder frechen Jugendlichen herumschlagen: „Bitte denken Sie einmal zurück. Nie waren wir verwundbarer als in der Pubertät. Jetzt sehen Sie sich um. Pubertät ist nicht einfacher geworden. Deshalb bin ich für Rücksicht und möglichst viel Verständnis, statt für altersweise Abschätzigkeit.“

Verständnis heißt laut Hoffmann nicht, wenn Eltern zu ihrem Kind sagen: „Du Sohnemann, ich versteh’ dich, voll geil, LOL“. Verständnisvolle Eltern fragen sich lieber: „Wie geht es meinem Kind gerade? Wie entwickelt es sich?“ Väter und Mütter sehen dabei gerade, wie ihr Kind zu einer eigenen Persönlichkeit entwickelt. Leider laufen Erwachsene in Deutschland und Österreich Gefahr, ihr Kind zu einem Idealbild formen zu wollen. „Vorbild“ im negativen Sinn ist hier die Schule, in der es ein Makel ist, Fehler zu machen. „Die Fehler werden dann beklagt. Als wäre unser Kind ein Montagsauto, bei dem wir möglichst viele Probleme noch vor Ablauf der Garantie zur Reparatur anmelden müssen. “ Die Folge: Ein dauerndes Herumhacken auf dem Jugendlichen. Somit bewirken Eltern garantiert das Gegenteil von dem, was sie bezwecken. Hoffmann zeigt den anderen Weg: „Neueste psychologische Erkenntnisse besagen, dass Teenager sich um so verträglicher verhalten je intensiver ihr Gefühl ist, gemocht und geliebt werden.“

Unterschiedliche Positionen

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hoffmann
Und das auch in den Momenten, in denen Eltern eine ganz andere Sicht zu vielen Dingen haben als ihr Nachwuchs: „Es ist gut, unterschiedliche Positionen zu haben. Und es ist auch okay, unpopuläre Entscheidungen zu treffen und durchzusetzen. Aber schon das Bemühen, die Teenies zu verstehen, wird eine andere Tonlage ins Gespräch bringen“, ist der dreifache Vater überzeugt.

Auf humorvolle Art beschreibt Hoffmann in seinem Buch unterschiedliche Teenager-Typen, auf die Eltern stoßen und gibt Tipps, wie man am besten auf sie reagiert. Da ist der „Slacker“, der sich nicht gerade durch Übereifer auszeichnet. Hoffmans Rat: „Solange er unter 25 ist und ab und zu intensives Interesse an irgendwas zeigt, müssen Eltern sich keine Sorgen machen.“ Alarmglocken sollten schrillen, wenn die Tochter eine Model-Karriere anstrebt: Da heißt es „Ernährung im Auge zu behalten und das Kind vor der Magersucht bewahren.“

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