Nach Shitstorm: Audi entschuldigt sich für unangebrachte Werbung
Dass Werbung so richtig danebengehen kann, zeigt die neueste Kampagne des deutschen Autoherstellers Audi. Ein Foto, auf dem ein kleines Mädchen in einem Kleid an dem Kühlergrill des neuen RS4 lehnt und eine Banane isst, sorgt auf Twitter für Aufregung. Die Überschrift: "Lässt dein Herz höherschlagen – in jeder Hinsicht." Ein Shitstorm war die Folge.
Der Post wirbelte ordentlich Staub auf, User kritisierten gleich mehrere Aspekte des Tweets. Einerseits wäre die Werbung unangebracht, angesichts der vielen (jungen) Verkehrstoten jedes Jahr. "Wenn man das als Mutter ansieht, macht einen das richtig wütend" oder "Ich verkaufe morgen meinen Audi" wird kommentiert. Das Bild zeige, wie leicht es sei, mit diesem Auto Kinder zu überfahren: aus der Fahrerperspektive wäre das Mädchen überhaupt nicht zu erkennen.
Auf weniger Zustimmung traf der zweite Teil der Nutzer, die kritisierten, das Mädchen auf dem Bild würde sexualisiert und die Banane in der Hand stelle ein Phallussymbol dar. Kritiker, die diese oder ähnliche Aussagen kommentierten, mussten darauf selbst häufig mit Mini-Shitstorms gegen sie rechnen: Vom einfachen "komplett übertrieben", über "das ist nur in dem Kopf derjenigen, die das so sehen wollen", bis hin zu abfälligen und beleidigenden Angriffen unter der Gürtellinie, wie man sie aus dem Internet kennt, war alles zu finden.
Nach hunderten Kommentaren äußerte sich dann Audi selbst auf dem offiziellen Account zu dem Vorfall. "Wir kümmern uns um Kinder", heißt es in dem Tweet. Das Auto sei ein Familienauto und enthalte mehr als 30 Fahrassistenten, unter anderem eine Notbremse. "Das ist, warum wir es mit verschiedenen Familienmitgliedern gezeigt haben." Weiters heißt es in den Folgetweets, die Werbung solle zeigen, dass mit den Assistenzsystemen auch die schwächsten Verkehrsteilnehmer entspannt am Auto lehnen könnten. "Das war ein Fehler! Audi wollte niemals irgendjemandes Gefühle verletzen." Zusätzlich soll intern geklärt werden, warum diese Werbe-Kampagne geschaffen und trotz der "Kontroll-Mechanismen" veröffentlicht worden war. Das "sensible Foto" soll in Zukunft nicht mehr verwendet werden.
Später folgte noch ein zusätzlicher Thread mit drei Tweets, in denen diese Ansicht wiederholt wurde. Dieses Mal ohne Menschen neben dem Auto auf dem Bild – sicher ist sicher.
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