Ein Fest für den Bauchzwerg

Der Bauch der werdenden Mutter ist der Star jeder Babyfeier – Festivitäten finden daher in den letzten drei Monaten der Schwangerschaft statt.
Werdende Mamas auf der ganzen Welt lassen sich und ihre Babybäuche feiern. Die Bloggerin Catrin Neumayer möchte Babypartys jetzt auch in Österreich etablieren. Ihr Motto: Stil statt Plüsch.

Am Ende räumte Catrin Neumayers Lebensgefährte mit den Worten "Ihr spinnts ja" kopfschüttelnd das (Schlacht-)Feld. Nächtelang waren die 27-Jährige und ihre Freundin, Fashion-Bloggerin Quirina-Felizitas Zwarnig (www.the18thdistrict.at), in der Küche gestanden, hatten gebacken, verziert, geklebt, geschnitten. "Das ganze Haus war eine Woche lang umdekoriert – von der Fotoecke bis zum blau-weißen Buffet", erinnert sich die Klagenfurterin. Immerhin ging es nicht um irgendein Fest, sondern um Catrins Babyparty. Zu Ehren des kleinen Matteo, der im Dezember zur Welt kommen wird.

Ein Fest für den Bauchzwerg
Babyparty Catrin Neumayer

Hollywoods Mutterkult

Die Idee zur Party für den "Bauchzwerg" holte sich die Food-Bloggerin (www.cookingcatrin.at) von ähnlichen Blogs – hauptsächlich aus den USA. Dort sind durchgestylte Gesellschaften während der Schwangerschaft – sogenannte "Baby Shower" – schon lange en vogue, wie ein Blick in die Klatschspalten beweist. Prominente Vorzeigemütter wie Gwen Stefani oder Rachel Bilson betreiben einen regelrechten Kult um ihre Schwangerschaften, bitten Hollywoods A-Liga zu von Profis geplanten Babypartys und posten danach ausgewählte, perfekt inszenierte Schnappschüsse in den sozialen Netzwerken.

"Gossip Girl"-Star Blake Lively, schwanger mit ihrem ersten Kind, hatte erst kürzlich Fotos von ihrem Baby Shower online gestellt – in den Bäumen hingen Lampions und Girlanden, Selbstgebackenes türmte sich auf einem rustikalen Holztisch, Bodys und Babyschuhe baumelten von einer Wäscheleine. Die Damen trugen gemusterte Kleider und Strickjacken. "

Ein Fest für den Bauchzwerg
Das Geschlecht des Kindes war bis zuletzt ein Geheimnis. "Sie wollten sich überraschen lassen", so ein Vertrauter. Wie nun bekannt wurde, freuen sich die beiden über ein Mädchen, das fernab von Hollywood aufwachsen soll. "Sie haben darüber gesprochen, dass sie ihre Kinder nicht in L.A. aufziehen möchten, um ihnen eine behütete Kindheit zu ermöglichen." Lively und Reynold sind seit 2011 ein Paar, 2012 wurde geheiratet.

Bevor ich mich freuen darf, um drei Uhr nachts aufzustehen, eine unglaubliche Menge an Windeln zu wechseln und mein Lieblingsshirt vollgespuckt zu bekommen, darf ich Geschenke öffnen, Kuchen servieren, Ratschläge annehmen und ganz viel feiern", schrieb die Mama in spe unter ihr virtuelles Fotoalbum. So viel Vorfreude war zu viel für die Website: Sie brach wegen Überlastung zusammen.

Männer müssen draußen bleiben

Catrin Neumayer stimmt ihrer berühmten Schwangerschaftskollegin zu. "Am Anfang ging es mir gesundheitlich nicht so gut. Es ist eine anstrengende Zeit, man muss auf vieles verzichten. Mit der Party belohnt man sich selber. Und man hat vor der Geburt noch ein Mal Zeit, mit den Mädels zu feiern." Immerhin sei eine Schwangere auch noch Frau, "und nicht nur ein Bauch mit Kopf". Männer seien auf einer Babyparty ein "No-go" – im Gegensatz zu Alkohol. "Es gab Prosecco Ende nie – nur halt nicht für mich", lacht Neumayer.

Bildergalerie: Do-it-yourself-Babyparty

Ein Fest für den Bauchzwerg

Babyparty…
Ein Fest für den Bauchzwerg

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Ein Fest für den Bauchzwerg

Babyparty…

Mit ihrer Freundin Quirina-Felizitas will sie Babypartys in Zukunft auch für andere werdende Mütter ausrichten. Ihr Credo: Kein Plüsch, kein Kitsch, nur dezentes Blau oder Rosa, "mit Maß und Ziel". Von den Speisen bis zur Dekoration machen die zwei Frauen alles selber. "Ich habe gemerkt, dass viele Frauen gerne eine Babyparty hätten, ihnen aber die Ideen fehlen. Davon haben wir genug."

Dass die Anschaffung von Babysachen – und das Feiern eines Kindes, das noch gar nicht geboren ist – Unglück bringen könnte, lässt Neumayer nicht gelten. "Da müssten ja alle Papas kurz nach der Geburt panisch durch die Geschäfte laufen und den halben Hausrat anschaffen." Ihre Devise: Geht’s der Mutter gut, geht’s dem Kind gut. "Und über so eine Party freut sich die Mama so sehr, dass der Bauchzwerg vor lauter Glückshormonen auch auf Wolke 7 schwebt."

Ein Fest für den Bauchzwerg

Für das perfekte Baby muss das perfekte Geschenk gefunden werden. Der Kreativität, Noblesse und Geldbörse sind dabei keine Grenzen gesetzt.

Der Klassiker - vor allem bei ersten Kindern - ist Kleidung. Kaum etwas ist süßer als Baby-Outfits und entzückt werdende oder frischgebackene Mamas mehr. In den Nobel-Kinder-Boutiquen der Wiener Innenstadt finden Kunden fast alles, was sie sonst auf den Paparazzi-Fotos der Promi-Sprösslinge sehen. Gucci, Prada, Burberry & Co. bieten ab dem ersten Lebenstag das passende Outfit. Die Klassiker in buben-blau und mädchen-rosa sind dabei genau so vertreten wie Farben und Muster, die auch trendbewusste Mamas jederzeit anziehen würden. Praktisch ist die Nobel-Kleidung meist nicht, aber dafür stylish.

Bunt und kinderfreundlich, aber vor allem unendlich nachhaltig muss die Babymode für Bobo-Mamas sein: Skandinavische Designer stehen bei ihnen hoch im Kurs. Auch heimische Mode aus Schneiderhand macht sich gut bei jeder Babyparty. Das Wiener Kindermodegeschäft Herzilein geht in seinen entzückenden Geschäften den entscheidenden Schritt weiter und bestickt seine bunten Täschchen und Rucksäcke mit dem Namen des Babys.

Ein Fest für den Bauchzwerg
Geschenkidee Babyparty Herzilein

Individualisierte Geschenke sind überhaupt ein Dauerbrenner: Das silberne Armband mit Namensgravur ist immer noch nicht aus der Mode und der sprichwörtliche silberne Löffel auch nicht. Doch nur die wenigsten Mütter füttern damit ihre Kinder, sondern lassen Namen, Geburtsdatum und Größe eingravieren, um sie dann als noble Deko in die Vitrine zu legen.

Ähnlich elegant aber etwas nützlicher sind da schon die silbernen Babyrasseln aus dem Hause Tiffany. Fans der Serie "Sex and the City" erinnern sich, dass Charlotte für ihr Baby das Edel-Spielzeug geschenkt bekam. An Silber, Gold und Diamanten kann man die Babys gar nicht früh genug gewöhnen: Zu den teuersten Baby-Utensilien zählt der Suommo-Schnuller mit Gold und Diamanten um 30.000 Euro. Ähnlich glitzernd aber fast lächerlich billig ist die Version mit Swarovski-Steinen um 30 Euro.

Auch der Kinderwagen bietet sich als Sammelgeschenk aus dem Freundeskreis an. Schließlich kosten die preisgekrönten Design-Fahrzeuge von Bugaboo oder Stokke mit Schnickschnack wie integrierten Fellhandschuhen für die Mama über tausend Euro. Dafür können Mama und Baby beim Spaziergang locker mit Gwen Stefani, Heidi Klum, Victoria Beckham oder Herzogin Kate mithalten.

Die hat übrigens eine Rutsche der deutschen Startup-Firma Jupiduu in ihrem Kinderzimmer stehen, wie sogar seriöse Medien wie FAZ und ARD berichteten.

Doch was schenkt man dem so trendig ausgestatteten Kind zum nächsten Geburtstag? Ein Gartenhäuschen zum Spielen, erhältlich in den Modellen "Mein kleines viktorianisches Cottage" oder "Mein kleiner Stanglwirt". Kostenpunkt: 5000 Euro.

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