Tiffany: Trumps vergessene Tochter

Tiffany: Trumps vergessene Tochter
Donald Trump ist Präsident - und seine Töchter damit noch prominenter als zuvor. Während Ivanka als Unternehmerin Erfolge feiert, inszeniert sich Tochter Tiffany auf Instagram hauptberuflich selbst.

"Ich möchte diesen Moment nutzen, um mich bei ein paar Menschen zu bedanken, die mir dabei geholfen haben diesen historischen Sieg einzufahren. (...) An Melania und Don, Ivanka und Eric, Tiffany und Barron: Ich liebe euch und ich danke euch."

In seiner ersten Rede als designierter US-Präsident sparte Donald Trump (70) vergangene Woche nicht mit schwulstigen Danksagungen. Seine Familie lobte er dabei zuallererst in den höchsten Tönen. Während vielen Zusehern Melania (46), Don (38), Ivanka (35), Eric (32) und Nesthäkchen Barron (10) aus den Wahlkampfmonaten bereits bekannt waren, hörten viele den Namen Tiffany zum ersten Mal.

Familienpatriarch Trump

Im gesamten Wahlkampfe hatte sich der Immobilienmilliardär als Familienmensch inszeniert – und damit nicht zuletzt bei seinen konservativen Wählern Pluspunkte gesammelt. Zu jedem Anlass umgab er sich mit seiner Patchwork-Familie aus drei Ehen. Sowohl Gattin Melania als auch seine fünf Kinder traten regelmäßig bei Veranstaltungen in Erscheinung – applaudierten artig und plädierten für ein von Papa Trump geführtes "großartiges" Amerika. Einzig Tiffany, Trumps 23-jährige Tochter aus seiner zweiten Ehe mit Marla Mapels (53), hielt sich bis zum Schluss größtenteils zurück.

Während Trump um das Amt des Präsidenten kämpfte, positionierte sich Tiffany zunächst im Abseits – oder wurde bewusst dort positioniert, wie zahlreiche US-Medien vermuteten. Bei Familienfotos war der jungen Frau stets der Randplatz vorbehalten, Mitte Juli trat sie im Zuge der Republican National Convention zum ersten Mal als Teil des Kampagnenteams ihres Vaters auf.

Die New York Times nannte die studierte Soziologin "the other Trump", die Washington Post stellte vor wenigen Monaten gar noch die Frage "Who is Tiffany Trump?" in den Raum. Als der US-Fernsehsender Fox News der Trump-Familie eine einstündige Dokumentation mit Einzelinterviews von Melania, Ivanka, Don und Eric widmete, wurde Tiffany nur am Rande erwähnt: "Da gibt es auch noch Tiffany Trump, die sich in der Öffentlichkeit eher zurückhält", sagte Moderatorin Greta van Susteren damals.

Wer ist Tiffany?

Tiffany Trump wurde im Oktober 1993 als Tochter von Donald Trump und Marla Mapels geboren. Nach der Trennung ihrer Eltern wuchs sie bei ihrer Mutter in Kalifornien auf. Trump beteiligte sich vor allem mit finanziellen Mitteln an ihrer Erziehung. Äußerlich ähnelt sie stark Halbschwester Ivanka – die blonde Mähne, die großen Augen und die schmale Stupsnase haben sie gemein.

Ihren Namen verdankt sie dem renommierten Schmuckunternehmen Tiffany & Co. Nach dem Abschluss der High School zog es Tiffany nach Philadelphia, wo sie an der Universität von Pennsylvania Soziologie studierte. 2016 schloss sie ihr Studium mit Bestnoten ab. Während ihrer Studienzeit widmete sich Trumps Tochter auch ihrer Musik- und Modelkarriere. 2014 brachte sie das Lied "Like a Bird" auf den Markt, Anfang 2016 lief sie bei der New York Fashion Week für Designer Andrew Warren über den Laufsteg. Als Praktikantin schnupperte sie bei der Vogue Fashion-Luft.

Obwohl sich Tiffany nur selten für ihren Vater ins politische Rampenlicht begab, ließ sie in Interviews nie Zweifel an ihrer Unterstützung und Loyalität aufkommen. Im Gespräch mit CNN bezeichnete sie ihren Vater als "inspirierend". Durch ihn habe sie gelernt, hart zu arbeiten und an ihre Grenzen zu gehen. Angesprochen auf die kontroversen Aussagen ihres Vaters über Frauen folgte sie sicherheitshalber der Argumentationslinie ihrer Halbschwester Ivanka: "Er hat uns immer glauben lassen, dass wir alles erreichen können, was wir wollen, genauso wie Männer - oder sogar noch besser."

Not Daddy’s Little Girl

Während Liebkind Ivanka als die heimliche First Lady des neuen Präsidenten gilt, auf ihren Rat gibt er mehr als auf den seiner Frau, strich Trump Tiffany in der Vergangenheit nur gelegentlich namentlich heraus.

Im März veröffentlichte er einen Tweet, in dem er sie als "wundervolle Tochter" bezeichnete. "Ich wünschte nur meine wundervolle Tochter Tiffany hätte bei uns sein können", schrieb er in einer erfolgreichen Phase der Vorwahlen.

Kurz vor der Wahl äußerte sich Donald Trump über die Karrieren seiner Kinder: "Ich bin sehr stolz auf Don, Eric und Ivanka und in geringerem Maße auch auf Tiffany, schließlich hat sie gerade erst das College beendet."

Den öffentlichen Zuspruch ihres Vaters hat die 23-Jährige ohnehin nicht nötig. Auf Instagram folgen ihr über 450.000 Menschen. Dort inszeniert sich Tiffany gern als All-American-Girl, postet Selfies in hübschen Kleidern und Bilder mit ihrer Familie.

Tiffany: Trumps vergessene Tochter
Auch ihr Lebensgefährte Ross Mechanic, Sohn des Immobilienanwalts Jonathan Mechanic und ebenfalls Student an der Universität von Pennsylvania, spielt dort eine prominente Nebenrolle. Mechanic, der kommendes Jahr sein Ingenieursstudium abschließen wird, ist seit 2012 Mitglied der Demokratischen Partei. Obwohl er mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mit den politischen Plänen seines Schwiegervaters in spe konform geht, wurde er bei der Republican National Convention an Tiffanys Seite gesichtet.

So stark die Entfremdung zwischen Trump und seiner jüngsten Tochter auch sein mag: Wie es sich für einen Trump-Sprössling gehört, genießt auch Tiffany die Vorzüge des Luxuslebens. Ihre Zeit verbringt Tiffany vor allem mit anderen Rich Kids in Los Angeles. Zu dem exklusiven Kreis gehören unter anderem Kyra Kennedy, Enkelin von Robert F. "Bobby" Kennedy, und Gaia Matisse, die Ur-Ur-Enkelin von Henri Matisse.

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