Katzen haben eigene Fressgewohnheiten

Beim Fressen sind Katzen Individualisten.
KURIER-Tiercoach Katharina Reitl beantwortet Leserfragen zur Katzenernährung.

Katzen sind Individualisten – auch was die Nahrungsaufnahme betrifft. Kann man Feinschmecker und Schnellfresser vergesellschaften? Macht Hühnerleber krank? Warum verkriecht sich die Katze, wenn sie Schweinsbraten riecht? Leser fragen, KURIER-Tiercoach Katharina Reitl gibt Antworten:

Frage: Unser Kater ist bereits 13 Jahre alt und dementsprechend gemütlich und langsam. Wenn er Gusto hat, frisst er, wenn nicht, dann später. Seit einiger Zeit verpflegen wir auch den sechsjährigen Kater unserer Nachbarin. Der ist voller Energien – auch beim Fressen. Die beiden Vierbeiner tolerieren einander, es gibt nur kleinere Fauchereien. Aber könnten wir den Jungen auch ins Haus holen?

Antwort: Leider wird sich das Fressverhalten des jungen Katers nicht ändern lassen und so wird er – kaum im Haus – wahrscheinlich sofort Ihrem alten alles wegfressen. Auch scheinen sich die Zwei in der gemeinsamen Berührungszone ihres Gartens gut arrangiert zu haben und glücklich zu sein; vermutlich weil Ihr älterer Kater das Haus als Rückzugsort hat. Wenn Sie, aus menschlicher Sicht verständlich, den jungen herein holen, besteht die Gefahr, dass der langsame und gemütliche untergeht.

Frage: Ich habe zwei Katzen, die liebend gerne Hühnerleber fressen. Man hört, dass das nicht gesund ist?

Antwort: Gerne können Ihre Katzen ab und zu eine Hendlleber fressen, als Leckerbissen ist das überhaupt kein Problem. Nur bitte nicht zu oft und schon gar nicht als alleiniges Futtermittel. Das wurde früher oft gemacht. Das Hauptproblem dabei ist die Vitamin A-Überversorgung. Oder ein Taurin-Mangel, der im schlimmsten Fall zu Herzproblemen und Erblindung führt.

Frage: Wenn wir zu Hause einen Schweinsbraten machen oder etwas anbraten, dann verkriecht sich eine unserer drei Katzen immer unter der Couch oder flüchtet auf den Balkon. Ist das normal?

Wie wir Menschen haben auch Tiere ein unterschiedliches Geruchsempfinden. Vielleicht verbindet diese Katze auch eine schlechte Erfahrung mit dem Geruch – eventuell einen lauten Knall, der sie erschreckt hat, oder starke Schmerzen, weil sie sich z.B. den Schwanz eingezwickt hat. Abnormal ist das Verhalten nicht. Gerade diese Eigenheiten machen unsere Haustiere so liebenswert und speziell.

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