Thomas Brezina: "Viele vergessen das Kind in sich"

Thomas Brezina
Der Kinderbuchautor Thomas Brezina wünscht sich, dass Eltern sich selbst weniger ernst und ihre Kinder ernster nehmen.

Im Buch "Blödsinn gibts nicht" verrät Bestseller-Autor Thomas Brezina Eltern, wie sie "Kinder für das Leben begeistern."

KURIER: Sie schreiben, dass Eltern die Fähigkeiten ihrer Kinder erkennen und unterstützen sollten. Das finden viele gar nicht so einfach.

Thomas Brezina: Ich sage ihnen: "Bitte fragt euch, wer ihr als Kind wart und fühlt zurück. Was hat euch Freude gemacht? Was hat euch geärgert?" Daraus lernt man aus meiner Sicht das meiste für die eigenen Kinder. Im Buch habe ich Fragebögen und Brief-Ideen, um wieder einen Zugang dazu zu finden. Das zweite Thema ist: Wie wollen wir ein Kind sehen? Michelangelo hat gesagt, er sieht in jedem Marmorblock schon die Statue. Er muss rundherum nur alles wegschlagen und schon steht sie da. Wenn man das auf Kinder überträgt, wäre das eine große Respektlosigkeit. Man muss als Elternteil auch akzeptieren können, wenn das Kind etwa kein Instrument lernen will.

Bleiben wir bei dem Klavierbeispiel. Wie ist die Gratwanderung zwischen „laufen lassen“ und dem Gegenpol der Tigermom, die ihre Kinder drillt? Sportler wie Tennisspielerin Steffi Graf oder Geiger David Garrett sagen, dass sie es ohne den Druck ihrer Eltern nie geschafft hätten.

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