Termiten schaffen Oasen des Lebens

Termiten schaffen Oasen des Lebens
Termitenhügel verlangsamen die Ausbreitung von Wüsten – Experte: Prognosen zum Klimawandel bisher „zu einfach“.

In den Graslandschaften und Savannen von Afrika, Südamerika und Asien ist Regen rar. Die Vegetation ist oft langen Dürreperioden ausgesetzt und dementsprechend karg. Kleine Ausnahmen bilden dabei die Flächen auf und um Termitenhügeln, wie Forscher der US-Univerität Princeton herausgefunden haben. Gebiete mit vielen Termitenkolonien stechen trotz des geringen Niederschlags als fruchtbare Oasen aus der Umgebung hervor.

Termiten schaffen Oasen des Lebens
Im FachmagazinSciencebeschreiben die Wissenschaftler nun, warum sich die Termiten (Bild) gegen die Ausbreitung der Wüste stemmen. Durch das Röhrensystem ihrer Bauten kann der Boden Regenwasser schneller aufnehmen und länger speichern. „Sogar nach besonders trockenen Perioden sind die Termitenhügel die ersten Orte, auf denen wieder etwas wächst“, sagt Studienleiterin Corina Tarnita von der Princeton Universität.

Anzeichen falsch interpretiert

Laut Co-Autor Robert Pringle sorgen aber auch andere Tierarten für ein gesundes Ökosystem. Ameisen, Taschenratten, Präriehunde und andere Tiere, die Erde aufwühlen, könnten eine wichtige Rolle spielen. „Was genau jedes Tier zur Vegetation beiträgt, ist schwer zu ermitteln“, sagt Pringle. Der Einfluss der Fauna auf die Umwelt wurde bisher meist unterschätzt. Klima- und Vegetationsprognosen für bestimmte Gebiete seien deshalb zu einfach und würden der Komplexität der Natur nicht gerecht werden.

So wurden Termiten bisher etwa als Warnsignal für die Ausbreitung der Wüste interpretiert. „Eine Savanne mit vielen Termitenhügeln erscheint auf Satellitenbildern als letzte Vorstufe der totalen Desertifikation“, sagt Pringl. Doch das genaue Gegenteil sei der Fall. Pflanzenarten könnten dank der Termiten besser überleben oder sich schneller ansiedeln.

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