Tattoos: Das trägt man in Wien
Väter tun es. Mütter auch. Töchter und Söhne, Krankenschwestern und Ärzte, Bauarbeiter, Studenten und Lehrer. Sie lassen sich tätowieren. Knapp ein Drittel der Österreicher hat sich schon Tinte unter die Haut stechen lassen, Tendenz rasch steigend. Das zeigt auch der Lokalaugenschein am Wiener Donaukanal.
Ein Hauch von Rebellion
Wir treffen Helene, Nina, Gerald – unterschiedlichste Menschen mit völlig unterschiedlichen Zugängen, die sich bereitwillig fotografieren lassen. Sie sprechen über ihre Tattoos, ihre Motive, den Hauch der Rebellion, der noch immer mit dem Tätowieren verbunden ist. Und den Schmerz, der auch dazu gehört, da sind sich alle einig. "Vier Stunden ist das Maximum für eine Session, länger hält man es nicht aus", sagt Alex. "Sechs", verbessert ihn Luca.
Tätowieren ist heute quasi so normal wie zum Friseur zu gehen. Aber wann, wo hat das angefangen? Vielleicht bei den Fußballern, die Anfang dieses Jahrtausends auszusehen begannen wie die Besatzung eines Schmugglerbootes auf Landurlaub. Vielleicht bei der ehemaligen deutschen First Lady Bettina Wulff, die mit einem ordentlichen Peckerl zeigen wollte, dass sie nicht zum Establishment gehört. Oder bei den Hipstern, die gerade als Arschgeweih und Tribal-Tattoo auch die biederste Land-Disco erobert hatten, mit Old-School-Motiven wie Anker, Meerjungfrau und Herz punkteten.
Die Message
Nur, wenn praktisch jeder ein Tattoo hat, wo bleibt die Message dann? Geht sie nicht unter im Getöse der auf Unterarme gestochenen Namen, Zahlen, Blumenranken und Symbole? „Wer sich tätowieren lässt, ist kein Unentschlossener, kein Zweifler“, hat Herbert Hoffmann, einer der frühesten deutschsprachigen Tätowierer einmal gesagt. Und vielleicht ist das ja auch schon die wichtigste Botschaft.
Die freizeit sucht die schönsten Tattoos!
Die besten Bilder werden von uns abgedruckt.
Sie haben auch ein Tattoo, das Ihnen ganz besonders gut gefällt oder das Ihnen aus einem speziellen Grund am Herzen liegt? Schicken Sie uns bis 15. August ein Foto Ihres Lieblingstattoos und schreiben Sie, warum es Ihnen so besonders wichtig ist. Die besten Aufnahmen und Texte werden in einer der nächsten Ausgaben veröffentlicht. Einsendungen bis spätestens 15. August an
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