Sprechanlage für Seh- und Hörbehinderte

Kommunizieren über akustische und optische Signale.
An der HTL Salzburg wird über ein High-Tech-Gerät kommuniziert.

Barrierefreier Zugang für Menschen mit Behinderung: Was die Bundesverfassung als Zielvorgabe für alle öffentlichen Gebäude verankert, wird in Salzburg sukzessive umgesetzt. Am Freitag 27.September, ist "Welttag der Gehörlosen". Dass dieser Zielgruppe mit ihren spezifischen Anforderungen auch durch Hightech gerecht werden kann, beweist die HTL Salzburg-Itzling. An dieser Schule, heuer bereits ausgezeichnet als eine der innovativsten Schulen Österreichs, wurde am Haupteingang eine spezielle Kommunikationsanlage installiert, die sich automatisch mit einem Hörgerät verbindet und somit auch für schwerhörige Menschen einfach zu verstehen ist. Entwickelt wurde das Hightech-Gerät vom österreichischen Unternehmen Commend."

Technologie

Das "2-Sinne-Prinzip" ermöglicht die Anwendung von Geräten auch für Menschen mit Hör- und Sehbehinderung, indem Informationen immer für zwei einander ergänzende Sinne dargestellt werden. So profitieren sehbehinderte Personen am Schuleingang von den extra großen Tasten an der Sprechstelle, kontrastreicher Beschriftung und vorprogrammierten akustischen Textbausteinen, welche über die Geschehnisse am Eingang informieren - wie beispielsweise: "Tür offen".

Ein weiteres Highlight der Anlage ist für schwerhörige Personen ein integrierter Gehörlosenverstärker mit "Induktionsschleife": Läutet eine Person, die im Ohr ein Hörgerät trägt, an der Sprechstelle der HTL, wird das Audiosignal direkt an das Ohr geleitet und dort vom Hörgerät verstärkt. Somit kann dessen Träger jedes Wort auch in lauter Umgebung klar und deutlich verstehen. "Einzige Voraussetzung ist eine winzige Induktionsspule im Hörgerät, diese ist aber heute bei praktisch allen gängigen Modellen vorhanden", erklärt Commend-Projektleiter Eschlböck.

Weltmarktführer

Das Unternehmen Commend wurde 1971 gegründet, hat seinen Hauptsitz in Salzburg und ist mittlerweile Weltmarktführer im Bereich Intercom. Die Firma entwickelt und produziert Sicherheits- und Kommunikationssysteme, die sowohl Sprache als auch Bilder und Daten integrieren. Weltweit setzen Leitstellen von Rettung, Feuerwehr, Polizei und anderen Sicherheitseinrichtungen ebenso auf die Lösungen des Unternehmens wie Krankenhäuser, Pflege- und Seniorenwohnheime.

Terminals, Module und Sprechstellen von Commend finden sich auch in den Leitsystemen der deutschen Autoindustrie, in Notrufsystemen für U-Bahnen - wie zum Beispiel in der London Underground, in Gebäuden zur Steuerung von Schranken und Aufzügen, auch auf Parkplätzen und in Parkhäusern sorgen sie für mehr Sicherheit. Commend beschäftigt am Hauptsitz in Salzburg aktuell mehr als 150 Mitarbeiter und erwirtschaftete im Vorjahr einen Jahresumsatz von 55 Mio. Euro. Der Exportanteil beträgt 95 Prozent.

Kommentare