So schön ist Österreichs Artenvielfalt
Die Natur kennt viele Spielarten. Zum Beispiel Nasen, die schwimmen. Moose, die leuchten. Und Anna Späth, die auf Zwetschkenbäumen wächst. Alle einzigartig. Jedes Tier hat seine Nische, jedes Pflänzchen blüht in seinem Lebensbereich auf. Österreichs Umwelt gilt im mitteleuropäischen Vergleich auf Grund seiner geografischen Lage als besonders vielfältig.
Um auf diese Biodiversität aufmerksam zu machen, küren verschiedene Organisationen – von der Arche Austria über Birdlife und den Fischereiverband bis zum Zuchtverein für traditionelles Nutzgeflügel in den Alpen – alljährlich einen Stellvertreter aus der Runde ihrer Schützlinge. Der Naturschutzbund bündelt die einzelnen Jury-Ergebnisse; manche kommen auch aus den Nachbarländern. Und stellt die "Natur des Jahres" möglichst gesammelt vor. "Wir wollen der zumeist bedrohten Art zu mehr Bekanntheit und Schutz verhelfen und gleichzeitig die großartige Vielfalt unserer österreichischen Natur zeigen", erklärt Birgit Mair-Markat, Geschäftsführerin des Naturschutzbund.
...des Jahres
Die Wahl des "Tier des Jahres" – 2015 fällt sie auf den stark reduzierten Feldhasen – hat beim Naturschutzbund Tradition, ebenso das Benennen eines "Insekt des Jahres" – die Österreichische Entomologische Gesellschaft und der Naturschutzbund einigten sich für 2015 auf den Silbergrünen Bläuling; der Schmetterling ist ein wichtiger Botschafter für Mager- und Trockenrasen. Der "Vogel des Jahres" – heuer ist es der Habicht – wird seit dem Jahr 2000 vor den Vorhang gebeten.
Neulinge
"Eine Streuobstsorte, die Anna Späth, wurde dieses Jahr zu ersten Mal gewählt. Auch die Nutzvögelrasse, das Steinhendl, gibt es heuer erst zum ersten Mal", sagt Mair-Markat. Wie bei allen anderen Arten geht es darum, Besonderes an einem Beispiel festzumachen, Informationen zu transportieren und Bewusstsein für Artenvielfalt und Umweltschutz zu schaffen bzw. zu schärfen.
Nicht immer werden gefährdete Arten hervorgehoben. So entschied sich der Naturschutzbund bei der "Flechte des Jahres 2015" für die weit verbreitete Gelbfrüchtige Schwefelflechte – "weil die Menschen gar nicht viel über diese Kombination aus Pilz und Alge wissen". Die leuchtende Vertreterin, die mitunter auch Grabsteine zitronengelb überzieht, sticht schnell ins Auge und weckt das Interesse. So sieht Natur aus.
- In Österreich gibt es insgesamt rund 45.000 Tierarten, 2950 Blütenpflanzen und Farne sowie 1000 Moose.
- Knapp 3000 Tierarten sind in Österreich in der Roten Liste als gefährdet eingestuft – Tendenz steigend. Bei den Pflanzen sind etwa 40 Prozent einer Gefährdungsstufe zugeordnet.
- Mindestens 12.000 Arten weltweit sind derzeit vom Aussterben bedroht.
- Seit dem 17. Jahrhundert ist der Mensch maßgeblich für den Rückgang der Artenvielfalt verantwortlich.
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