SchülerVZ macht die Schotten dicht

Das Soziale Netzwerk SchülerVZ schließt endgültig. An 30. April soll die Plattform dichtgemacht werden, hieß es in einer Ankündigung auf der Webseite SchuelerVZ.net. „Mit der Schließung werden alle deine Inhalte und Daten vollständig und unwiederbringlich gelöscht", heißt es dort an die Adresse der Nutzer.

Zu Spitzenzeiten fünf Millionen Nutzer
Der Eigentümer der VZ-Netzwerke, die Investmentgesellschaft Vert Capital, bestätigte nach einem Bericht von „Spiegel Online" diesen Schritt. Etwa 200 000 Nutzer sollen betroffen sein. Vor eineinhalb Jahren soll SchülerVZ noch fünf Millionen Nutzer gehabt haben.

Netzwerke sollten erweitert werden
Vert Capital hatte die VZ-Netzwerke im September 2012 von Holtzbrinck Digital übernommen. Neben SchülerVZ für Nutzer zwischen zehn und 21 Jahren gehören auch die Netzwerke StudiVZ und MeinVZ dazu. Damals hieß es, Vert Capital wolle die Netzwerke weiter betreiben und ihre Funktionen erweitern.

Diskussionen um Altersgrenze
Die Plattform genoß laut Spiegel Online einen hervorragenden Ruf, vor allem der Umgang mit Datenschutz sei im Vergleich zu anderen Anbietern vorbildlich gewesen. Auf SchülerVZ war die Anmeldung bereits mit zehn Jahren möglich, Facebook erlaubt beispielsweise die Anmeldung erst mit einem Mindestalter von 13 Jahren. Zuletzt gab es jedoch verstärkt Meldungen wonach Facebook diese Grenze fallen lassen könnte.

FakeVZ
Laut einem Bericht des deutschen Radiosenders 1Live sei auf der SchülerVZ-Plattform ein Trend enstanden, bei dem sich die Nutzer Fake-Accounts mit Namen und Bildern von Prominenten angelegt haben. So sei ein eigenes Parallel-Universum zu den realen Usern entstanden, das sich unter dem Namen FakeVZ verbreitet hat. Dieser Aufwand dürfte den VZ-Netzwerken wohl zu hoch gewesen sein.

In den kommenden Wochen sollen nun neue Produkte für die VZ-Netzwerke angekündigt werden. Zuletzt wurde der Dienst VZ Fotobuch präsentiert, der frappierende Ähnlichkeit zu Pinterest aufweist.