Schilddrüsenprobleme beim Hund

Hunde mit Thyroxin-Mangel müssen und können behandelt werden.
Produziert das Organ nicht genügend Hormone, leidet der Hund. Die Symptome sind vielfältig.

Sie läuft ständig auf Hochtouren. Die Hormone, die sie dabei aus Jod und Eiweiß produziert, beeinflussen den gesamten Energiehaushalt, das Wachstum der Zellen und den Aufbau der Knochen. Mit ihren Botenstoffen steuert sie fast alle wichtigen Funktionen im Körper: Die Schilddrüse ist ein lebensnotwendiges Organ. Schwächelt die Schaltzentrale, die am Hals unterhalb des Kehlkopfs und vor der Luftröhre liegt, hat das gravierende Folgen für die Gesundheit der Heimtiere. Vor allem Rassen wie Golden Retriever, Dobermann, Spaniel und Beagle sind betroffen.

Unterfunktion

„Hunde, die Probleme mit der Schilddrüse haben, leiden in 99 Prozent der Fälle an einer Unterfunktion. Nur bei einem Prozent der Patienten sind die Werte erhöht“, sagt Tierärztin Hanna Vielgrader. Die Expertin aus dem KURIER-Tiercoach-Team weiß, welche Auswirkungen eine Fehlfunktion der Schilddrüse hat und wie sie behandelt werden muss.

Die Schilddrüse erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben, dem entsprechen vielfältig sind die Symptome, die bei einer Erkrankung des Mini-Organs auftreten können: Sind Hunde abgeschlagen und leistungsschwach, zeigen Fell- und Haarveränderungen, kann das genau so ein Hinweis auf eine Hypothyreose sein, wie Erbrechen und Durchfall oder übermäßiges Trinken und Harnlassen.

Beim ersten Verdacht auf einen Hormonmangel muss der Patient zum Tierarzt. „Wenn Symptome sichtbar werden, haben eigene Antikörper die Schilddrüse bereits zu 75 Prozent zerstört“, sagt Vielgrader. Fast immer löst eine Entzündung, die Jahre zurück liegen kann, das Leid aus. Ein Bluttest schafft Klarheit über das Ausmaß der Schädigung, ab dem fünften Lebensjahr sollten die Hormon-Werte routinemäßig kontrolliert werden.

Therapie

„Der Vierbeiner muss behandelt werden, nicht der Laborbefund“, sagt der Zoodoc aus der Tierärztlichen Ordination Tiergarten Schönbrunn. Denn nicht alle Hunde leiden unter dem zu niedrigen Thyroxinspiegel, nicht immer ist die Schilddrüse in ihrer Funktion beeinträchtigt. Auch chronische Leberveränderungen, generalisierte Hauterkrankungen oder ein Nebennierentumor können den Hormonhaushalt durcheinander bringen. „Die richtige Diagnose entscheidet über die Behandlung“, sagt Vielgrader.

Ist tatsächlich die Schilddrüse verantwortlich für den niedrigen Thyroxin-Wert im Blut, steht dem Patienten eine lebenslange Therapie bevor: Zwei Tabletten pro Tag können den Hormonmangel ausgleichen. Und dem Hund ein beschwerdefreies Dasein bescheren.

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