Ruf nach einheitlichen Qualitätsstandards

Ruf nach einheitlichen Qualitätsstandards
Kindergartenpädagogen wollen per Gesetz festschreiben, dass es in ganz Österreich die gleichen Rahmenbedingungen gibt.

Die Bildungs- und Betreuungseinrichtungen für Kinder bis zum sechsten Lebensjahr sind in Österreich regional höchst unterschiedlich. Grund dafür ist, dass der Kindergarten und die Horte Ländersache sind (Art. 14 Abs. 4 lit. b Bundesverfassungsgesetz).
In der Praxis heißt das: Personalschlüssel, Öffnungszeiten, Bezahlung der Kindergärtner variieren von Bundesland zu Bundesland. Zudem werden Kindergärten mancherorts immer noch als Aufbewahrungsstätte und nicht als Bildungsort gesehen. Es ist also schwierig, die Qualität der Kindergärten österreichweit einheitlich zu verbessern.
SPÖ und Grüne haben aus diesem Grund bereits vor Jahren einen Entschließungsantrag eingebracht. Dessen Ziel ist ein Bundesrahmengesetz für elementarpädagogische Bildungseinrichtungen. Dieses Gesetz soll einheitliche höchste Qualitätsstandards für Bildungs-/ Betreuungsverhältnisse, Raumbedarf, Öffnungszeiten etc. regeln. Außerdem sollte zukünftig nicht das Familienministerium, sondern das Unterrichtsministerium für die Bildungseinrichtung Kindergarten zuständig sein.
Konkrete Vorschläge, wie diese Bundesrahmengesetz aussehen könnten gibt es bereits. Formuliert wurden sie von der Plattform Educare – einem Zusammenschluss von Trägerorganisationen und eine überparteiliche Interessensgemeinschaft für Kindergartenpädagogik. Ihren Vorschlag unterstützen ausdrücklich so unterschiedliche Gruppierungen wie z. B. die Arbeiterkammer, Gewerkschaftsbund oder die österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit.
Die Plattform appelliert nun an die Politik: „Die Gesellschaft teilt mit den Eltern die Verantwortung für die Kinder und hat solidarisch den erforderlichen Beitrag für familienergänzende, qualifizierte Bildungsangebote zu leisten.“
Zustimmung kommt jetzt vom Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) – auch Bildungsreferent „Für mich ist eine einheitliche bundesländerübergreifende Gestaltung der institutionellen Rahmenbedingungen ein wichtiges bildungspolitisches Anliegen“, heißt es in einem Schreiben an die Plattform.

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