Historische Landung auf Kometen-Kopf

Abstellplatz für das Minilabor „Philae“: „Abwechslungsreiche, nicht sehr zerklüftete Landschaft“
Landezone "J" ist weniger steil und heller als andere Kandidaten, Restrisiko bleibt.

Wann der ESA-Landeroboter "Philae" zum ersten Mal in der Geschichte der Menschheit auf einem Kometen aufsetzen wird, ist klar – am 11. 11. 2014 –, seit gestern, Montag, weiß die Welt auch, wo. Die mit "J" gekennzeichnete Landezone, die der österreichische Projektleiter Stephan Ulamec als bestmögliche präsentiert, liegt mitten auf dem "Kopf" des Kometen , dessen Form manche Forscher an eine Gummiente erinnert. Der sogenannte "Kopf" ist der kleinere der beiden durch einen "Hals" verbundenen Teile des Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko, kurz "Tschuri" genannt.

Laut dem Deutschem Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) handelt es sich bei dem gewählten Landeplatz (1 ) um eine Region "mit einer abwechslungsreichen, aber nicht zu sehr zerklüfteten Landschaft mit einer guten Beleuchtung durch die Sonne und kaum steilen Hängen".

Die Weltraumforscher haben sich das ganze vergangene Wochenende Zeit für die Entscheidung genommen. Denn auf der zerklüfteten Kometenoberfläche gibt es eigentlich keinen idealen Landeplatz. Auch der nun auserkorene Ort berge Risken, sagt Ulamec. Spannend sei, dass "J" in der Nähe einer aktiven Zone des Schweifsterns liege, die Gasstrahlen freisetzt.

Von der historischen "Rosetta"-Mission der ESA erhoffen sich die Forscher neue Erkenntnisse über die Entstehung des Sonnensystems vor 4,6 Milliarden Jahren. Die Muttersonde "Rosetta" und das Minilabor "Philae" sollen den Kometen bei dessen Annäherung an die Sonne monatelang detailliert untersuchen.

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