St. Jakob: Warum ein Winterurlaub viel mehr als ein Skiurlaub ist

St. Jakob: Warum ein Winterurlaub viel mehr als ein Skiurlaub ist
In St. Jakob im Defereggental spielt Skifahren eine Nebenrolle. Auch das macht den kleinen Winterort sympathisch.

Das Beste am Skiurlaub im Defereggental ist, dass man nicht unbedingt Skifahren muss. Der Ort St. Jakob zum Beispiel drängt einem das Skifahren und zugehörige Halligalli nicht auf, wie man es von großen Skiorten gewohnt ist – weshalb sich die Familie für die jährliche Semesterauszeit in Osttirol vor langer Zeit auf die inklusive Bezeichnung „Winterurlaub“ geeinigt hat.

Typischer Tag mit Frühstück

Ein typischer Tag in diesem Winterurlaub beginnt mit einem ausgiebigen Frühstück im familiengeführten Vier-Sterne-Hotel, wo man jedes Jahr die exakt selben Gäste und Kellner trifft. Im Laufe dieses Frühstücks entscheidet jedes Mitglied der Reisegruppe je nach Wetter und Tagesverfassung, ob es sich um einen Langlauf-Tag, einen Spaziergang-Tag, einen Sauna-und-Buch-Tag oder einen Skifahr-Tag handelt. Selbst Letzterer startet selten vor 11 Uhr. Nur nicht hudeln, wir sind schließlich im Urlaub.

St. Jakob, quasi Hauptstadt des abgeschiedenen Osttiroler Defereggentals (umgangssprachlich: Defreggental oder einfach nur Defreggen), kann all das gleich gut. Die Langlaufloipe führt direkt vom Hotel weg durch das zuverlässig eingeschneite Tal entlang der wild-idyllischen Schwarzach. Die Spazierwege schlängeln sich zwischen urigen Holzhäusern hindurch, von denen Eiszapfen bergab wachsen und vor denen sich Katzen auf dem Sonnenbankerl rekeln.

Schnee gibt es immer mehr als genug, da kann die Landschaft auf der Autofahrt bis kurz vor Mattrei noch so frühlingshaft grün erscheinen. „Kälteloch“, sagen die Osttiroler wenig schmeichelhaft, doch in Zeiten wie diesen entpuppt sich die geografische Lage im Sommer wie im Winter zunehmend als touristischer Glücksfall.

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