Neuer Wanderweg in Schweden eröffnet: Schärenhopping vor Stockholm

Frau beim Wandern auf den schwedischen Schären vor typisch schwedischem roten Haus
Am 8. November wird im Stockholmer Schärengarten ein neues Wandernetz eröffnet, das über zwanzig Inseln verbindet.

Brrrr! So einladend die Strände auf den Inseln im Stockholmer Schärengarten auch sein mögen: Selbst im Hochsommer ist das Wasser recht frisch und für Zartbesaitete höchstens bei der Schockkühlung nach der Sauna zu ertragen. Wandern aber, das geht auf vielen der Inseln. Über 30.000 Schären gibt es in dieser von der Eiszeit geschaffenen Landschaft. Von denen sind die meisten nicht einmal mit der Fähre erreichbar. Weniger als ein Prozent ist heutzutage bewohnt, gerade um die zweihundert. Während manche kaum größer sind als ein Felsen im Wasser, sind andere etliche Kilometer lang – genug für eine Tageswanderung.

Frau sitzt auf einer Schwedischen Schäreninsel auf einer Bank mit Wanderrucksack und schaut aufs Meer

Zu welchen Inseln soll man bei einem Inselhopping schippern? Bei der Qual der Auswahl hilft der Stockholm Archipelago Trail (SAT). Bei diesem Netz an Wanderwegen, das offiziell am 8. November eröffnet wird, sind über zwanzig Inseln über diesen Trail verbunden. Rund 270 Kilometer kann man auf den Wanderkleinoden so erlaufen – ganz frisch und hervorragend markiert, sodass man sich selbst in der verwunschenen Natur mit Farnen, wilden Beeren und dichten Wäldern mühelos zurechtfindet. Das konnte man bereits im Sommer auf ein paar Inseln ausprobieren. Auf Grinda Nordarchipel etwa, wo es nur ein altes Herrenhaus mit Hotel und Restaurant, einen Hafen, einen Bauernhof und ansonsten viel Naturschutzgebiet gibt. Oder der größeren Insel Utö, die komfortabel durch eine Brücke mit der fast menschenleeren Nachbarinsel Alö, ebenfalls Teil des SAT, verbunden ist.

Trotzdem erscheint der Zeitpunkt für die offizielle Eröffnung des Trails im November eine ungewöhnliche Wahl. Schließlich sind die Inseln jetzt wieder im Schlummerzustand. Es ist mitunter umständlicher, die Inseln zu erreichen. Auch das Angebot an Hotels und Restaurants ist deutlich eingeschränkt. In den ersten Monaten des Jahres haben zudem viele Unterkünfte geschlossen. Für die, die dann doch einen Ausflug dorthin unternehmen, hat die Landschaft selbst dennoch ihren Reiz.

Während man über Felsen, Wurzeln und weichen Waldboden läuft, mal hoch, dann wieder runter, durch wilde Inselnatur, setzen sich die Archipel-Eindrücke zusammen: aus rauem Gestein, Bäumen, Stränden, dem Blau des Meeres und hier und da den (Sommer-)Häuschen, die rot, hübsch und superschwedisch aus der Landschaft herausstechen. Nur Baden ist noch unwahrscheinlicher, wenn das Wasser noch frischer als frisch ist. Aber der nächste Frühling kommt bestimmt.

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