"Speakeasy"-Bars: Was San Diego so besonders macht

"Speakeasy"-Bars: Was San Diego so besonders macht
Die kultigen „Speakeasy“-Bars in der kalifornischen Küstenstadt San Diego lassen die Zeit der Prohibition wieder aufleben – mit Geheimcodes, schrägen Cocktails und Tanzmusik aus den 1920er-Jahren.

Eine dunkle, unscheinbare Tür mitten im historischen Gaslamp Quarter. „Law Office – Eddie O’Hare ESQ“ steht in goldenen Lettern an der Tür. Wer mutig genug ist und anklopft, wird dahinter keine Kanzlei finden, sondern eine lange dunkle Treppe, die hinabführt zur Prohibition Bar, eine der spektakulärsten Bars San Diegos.

Prohibition

San Diego hat eine bewegte Vergangenheit: Vor rund zweihundertfünfzig Jahren ließen sich im heutigen Stadtteil Old Town die ersten Siedler nieder. Später entstand das Gaslamp Quarter, ab Ende des 19. Jahrhunderts Vergnügungsviertel mit Bars, Bordellen und Spielhallen. Dann kam die Zeit der Prohibition – damit waren plötzlich Herstellung, Transport und Verkauf von Alkohol verboten. Die Speakeasys, auch Flüsterstuben genannt, schossen daraufhin wie Schwammerl aus dem Boden, boten sie doch eine heimliche Möglichkeit, das Verbot zu umgehen.

"Speakeasy"-Bars: Was San Diego so besonders macht

Ein Hellseher hat herausgefunden, dass der Geist eines toten Seefahrers hier umherirrt.

von Bar-Manager Ryan Andrews

Die Prohibition Lounge an der Fifth Avenue ist ein Relikt aus dieser Zeit – das kann Bar-Manager Ryan Andrews bestätigen: „Das Gebäude wurde um 1830 errichtet und diente früher als Leichenschauhaus, später befand sich hier das Museum des Todes. Im Gebäude soll es gespukt haben.“ Ryan wird konkreter: „Ein Hellseher hat herausgefunden, dass der Geist eines toten Seefahrers hier umherirrt.“ Ist man in der Bar unten im Keller angekommen, hat man wahrhaftig das Gefühl, in der Zeit des Großen Gatsby in den „Roaring Twenties“ angekommen zu sein.

 

"Speakeasy"-Bars: Was San Diego so besonders macht

Schummrige Prohibition Lounge: In San Diego sollte man zumindest einen Abend flüsternd in den Bars verbringen

Ortswechsel: Vierhundertsiebenundsiebzig Kerzen für vierhundertsiebenundsiebzig verstorbene Seelen leuchten im Raum des Oculto 477. Die Kerzen erinnern an die Gräber (477!) auf dem historischen Friedhof El Campo Santo nebenan. Das Geheimwort durch das kleine Türfenster geflüstert, und schon ist man drin. Es erklingt Tanzmusik aus den 1920er-Jahren, und Blair Marano, einer der vier Barbesitzer, nimmt die Bestellungen auf. „Ich nehme einen Ocult Zombie“, sagt die Dame an der Bar. Dieser Drink mit Tequila wird angezündet und mit leuchtenden Flammen serviert.

Friedhofsgang

Nach dem Besuch des Oculto 477 ist ein Spaziergang über den alten Friedhof ein Muss: Vorbei am Kreuz eines Mädchens namens Anita Gillis geht es zum Grab von Yankee Jim alias James W. Robinson. Er wurde erhängt, weil er San Diegos einziges Ruderboot gestohlen hatte.

"Speakeasy"-Bars: Was San Diego so besonders macht

Anreise
Lufthansa bietet Direktflüge München–San Diego an (12 h). Austrian Airlines fliegt von Wien mit einem Umstieg (in Newark oder Washington).
CO2-Kompensation via climateaustria.at: 99 €

Bar-Tipps
– Prohibition Lounge: Um die Zeit der Prohibition wieder aufleben zu lassen, dürfen Handys nicht benutzt werden. Dresscode Fr. und Sa.: 1920er- Jahre.  prohibitionsd.com
– Oculto 477: Die Bar befindet sich im Innern des Tahoma- Restaurants im Stadtteil Old Town. Hinein kommt man nur mit Reservierung (bis  6 P.)  und Passwort.  oculto477.com
 – Forbidden Cove:  Nur Do. bis Sa. geöffnet, reservieren! forbiddencovesd.com

Allgemeine Infos
sandiego.org, visitcalifornia.com

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