Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt
Egal ob gelb oder grün, wichtig ist der bittere bis scharfe Geschmack. Ein gutes Olivenöl muss als „Extravirgin“ oder „Nativ extra“ gekennzeichnet sein.

Sechs verschiedene Olivenöle in den Farbtönen Gelb bis Grün glänzen in kleinen Schalen. „Die Farbe gibt keinen Aufschluss über die Qualität“, sagt David Gallardo, namhafter Olivenölproduzent in Andalusien, den Workshop-Besuchern. „Lediglich die Olivensorte und der Reifezustand spielen dabei eine Rolle.“ Riechen und schmecken sei wichtig bei der Blindverkostung. Nicht nur eigene Produkte hat der Boss der Marke D.Oliva mitgebracht, sondern auch raffiniertes Supermarkt-Olivenöl und eines der Marke Rincón. „Es zählt zu den besten Olivenölen der Welt“.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

David Gallardo: Olivenölproduzent in Andalusien.

Das Hotel „Anantara Villa Padierna Palace“ bietet seinen Gästen regelmäßig Olivenöl-Verkostungen an. Denn Manuel Navarro Mena, der Küchenchef des Luxusresorts in den Hügeln Marbellas, möchte die Gaumen der Tester für regionale Spitzenprodukte, die er für die Speisen der acht Restaurants des Hauses verwendet, schulen.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Olivenöl-Verkostung im  Hotel „Anantara Villa Padierna Palace“.

Fünfhundert Sorten

Mit dem Olivenöl ist es ein bisschen wie mit dem Wein: Je nach Region gibt es verschiedene Sorten – das sind weltweit fünfhundert. Eine besondere Rolle für den Geschmack spielen auch die klimatischen Bedingungen im jeweiligen Erntejahr. Deshalb kann das Öl desselben Baums jedes Jahr anders schmecken. Bitter ist nicht schlecht. Im Gegenteil: Je bitterer das Olivenöl schmeckt, desto höher ist der Gehalt an wertvollen Polyphenolen. Sie schützen die Olive vor Verderb und den Körper vor freien Radikalen.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Olivenöl-Verkostung in Marbella.

Blindverkostung

Gallardo erklärt den Ablauf der Verkostung. „Zuerst wird gerochen, dann gekostet und zum Schluss das Öl beschrieben.“ Blumig, wie beim Wein, kann nur der Profi die Ölsorten beschreiben. Von intensiv-fruchtig, über frische Kräuternoten von Thymian, Rosmarin und Tomatenstrauch bis zu nussig, leicht bitter und pfeffrig.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Oliven müssen grün sein und ohne chemische Mittel verarbeitet werden. Sind sie dunkel bis schwarz und werden maschinell geerntet, ergibt das eine schlechtere Qualität.

Das Aroma: Als Wohlgeruch gilt bei Olivenöl der Duft nach frischem Gras und grünen Kräutern. Riecht das Öl nach Waldboden, Schimmel oder ranzigem Fett, ist die Qualität schlecht.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Die Farbe des Olivenöls sagt nichts über die Qualität aus.

Der Geschmack: Bei einem guten Produkt hält der Nachgeschmack lang an. Sowohl Bitterkeit, als auch eine leichte Schärfe im Abgang gelten als Zeichen für ein gutes Olivenöl.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Olivenöl: Je früher geerntet wird, desto hochwertiger ist das Produkt.

So erkennt man gutes Olivenöl

Nur wenn Oliven im optimalen Reifezustand von Hand „abgezogen“ und innerhalb weniger Stunden bei Temperaturen unter siebenundzwanzig Grad in einer sauberen und modernen Anlage verarbeitet werden, kann ein gutes Öl entstehen. „Je früher geerntet wird, desto hochwertiger ist das Produkt. Die Oliven müssen grün sein und ohne chemische Mittel verarbeitet werden. Sind sie dunkel bis schwarz und werden maschinell geerntet, ergibt das eine schlechtere Qualität“, erklärt Gallardo bei der Blindverkostung. Schluck für Schluck erkennen die Teilnehmer auch schon den Unterschied zwischen raffiniertem und kalt gepresstem Olivenöl.

Andalusien: Wo es das beste Olivenöl gibt

Für einen Liter des flüssigen Goldes benötigt man fünfundzwanzig Kilo Oliven. Deshalb kostet ein halber Liter eines Qualitätsproduktes auch mindestens zwanzig Euro. Spanien ist mit einem Anteil von sechzig Prozent der größte Olivenproduzent der Welt, gefolgt von Italien, Griechenland und der Türkei.

„Warum findet man dann so viele italienische Marken im Lebensmittelhandel?“, fragt eine Workshop-Teilnehmerin. „Weil Italien der größte Abnehmer von spanischem Öl ist. Es wird in Italien in Flaschen abgefüllt und mit ,Made in Italy‘ etikettiert“, antwortet David Gallardo. Allein Andalusien ist mit rund hundertfünfzig Millionen Bäumen ein riesiges Anbaugebiet. Wer in Spaniens südliche Provinzen wie Jaén und Córdoba reist, in denen sich unendlich viele Olivenbäume in schnurgeraden Reihen über die Hügel ziehen, wird verstehen, warum der in Sevilla geborene Dichter Antonio Machado die Landschaft als „gekämmtes Land“ bezeichnete.

Info

D.Oliva Produzent von andalusischen Virgen-Extra-Olivenölen  
Leading Hotel Anantara Villa Padierna Palace in Marbella, 3 Golfplätze, 8 Restaurants 

Kommentare