Portugal: Auf ein Glas Portwein im Douro-Tal
Schon die Römer sollen am Ufer des Douro Wein gepflanzt haben. An jenem Fluss, der in Spanien entspringt, den Norden Portugal durchquert und bei Porto in den Atlantik mündet. Die steilen, von Schiefer durchsetzten Hänge am Oberlauf des Flusses auf portugiesischer Seite bieten gute Voraussetzungen für den Weinbau.
Schiefer speichert tagsüber die Wärme und gibt sie nachts an die Weinstöcke ab. Portugiesische Bauern haben vor Jahrhunderten den Wein in Ziegenbälgen gelagert, was zu einem entsprechenden Aroma geführt hat. Wein war früher nur für den Eigenbedarf bestimmt. Um ihn für den Transport haltbarer zu machen, hat man Branntwein hinzugefügt. Damit wird die Gärung vorzeitig beendet, die Süße des Weins bleibt erhalten und der Alkoholgehalt wird erhöht.
Das ist Portwein, wie ihn die Engländer entdeckt haben und der sich später zum Kulturgut des Douro-Tals entwickelt hat. Der Fluss schlängelt sich über hundert Kilometer durch Granitfelsen und Schieferterrassen, die unzählige Hände im Laufe der Jahrhunderte geschaffen und mit Weinstöcken bepflanzt haben. Es war Schwerstarbeit. Mit den Steinen aus den Böden sind Stützmauern für die nächsthöheren Lagen errichtet worden, mit oft nur armbreiten Terrassen. Viele davon müssen auch heute noch in mühsamer Handarbeit bearbeitet und gepflegt werden.
In den vergangenen Jahren wurden einige verbreitert, um sie maschinell bewirtschaften zu können. Die Reihen der Weinstöcke schmiegen sich exakt abgezirkelt in nahezu gleichen Abständen an die Rundungen der Hänge. Wie mit einem riesigen Kamm gezogene grüne Linien. Eine lebendige Landschaft, die auf dem ersten abgegrenzten Weinanbaugebiet der Welt errichtet wurde, das 1765 durch ein Dekret des Marquis von Pombal geschaffen und 2001 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden ist. Die geschützten Weinlagen mit kontrollierter Herkunftsbezeichnung reichen bis zu einer Höhe von fünfhundert Meter und dürfen trotz des oft heißen und trockenen Wetters nicht künstlich bewässert werden.
Fässerboote
Die frisch gepressten Weine sind früher mit Booten, den Barcos Rabelos, über den Fluss bis nach Porto gebracht worden, wo sie noch heute in den Kellereien am Ufer von Vila Nova de Gaia reifen und gelagert werden. In den großen Betrieben werden Führungen angeboten, die anschließende Weinverkostung wird abends oft mit einer Fado-Darbietung stimmungsvoll begleitet.
Portwein unterscheidet sich von üblichen Weinen durch seine Vielfalt. Beim Verstärken läuft der halbvergorene Most in einen zweiten Behälter, in dem Tresterbranntwein zugesetzt wird. Die Gärung wird damit unterbunden, die natürliche Fruchtsüße des Weins bleibt erhalten. Er zeichnet sich durch eine unvergleichliche Reichhaltigkeit und Intensität des Aromas und einen hohen Alkoholgehalt aus, der normalerweise zwischen neunzehn und zweiundzwanzig Volumenprozent liegt.
Fünfzehn Jahre gereift
Es gibt ihn in vielen Sorten, von Ruby, Tawny, Weiß, Rosé und Late Bottled Vintage (LBV) bis zum Vintage-Jahrgang, der von vielen als die Krone der Portweine angesehen wird. Ein guter Vintage reift mindestens fünfzehn Jahre! Portwein wird meist als Aperitif und Digestif geschätzt. Saúde!
Anreise
Austrian Airlines (austrian.com) und Ryanair (ryanair.com) bieten Direktflüge von Wien nach Porto an. Wer den CO2-Ausstoß kompensieren möchte, kann dies auf climateaustria.at tun: 16 €
Flusskreuzfahrt
Die Weinbaugebiete entlang des Douro lassen sich am einfachsten im Rahmen einer Flusskreuzfahrt bereisen. Man durchquert die gesamte Region, die Schiffe legen nachts in idyllischen Ortschaften an, tagsüber werden Ausflüge zu spektakulären Aussichtspunkten und renommierten Weingütern in der Umgebung, den Quintas angeboten. Im Rahmen einer Weinverkostung erfährt man auch Interessantes über die Geschichte dieser oft über hundert Jahre alten Familienbetriebe. nicko-cruises.de
Reisezeit
Der späte Frühling und der Herbst sind die beste Reisezeit für Portugal
Auskunft
visitportugal.com/de
Diese im Geschmack sehr feine, aromatische Sauce harmoniert zu einem frisch gebratenen Rindersteak, Rinderfilet, Lammfilet oder zu Wild
150 g Schalotten in Würfel geschnitten
1 EL Olivenöl
1 EL brauner Zucker
125 ml trockener Rotwein
300 ml Portwein
300 ml Rindsfond
1 TL Ras el Hanout Gewürzmischung
Salz
schwarzer Pfeffer frisch gemahlen
40 g sehr kalte Butterstückchen
- Zuerst die Schalottenwürfel in Olivenöl anschmoren. Zucker darüberstreuen, unter Rühren kurz karamellisieren lassen
- Die Gewürzmischung einrühren
- Mit dem Rotwein ablöschen und etwas einkochen lassen
- Den Portwein und den Rinderfond hinzugießen, einmal kräftig aufkochen lassen. Zart mit Salz würzen
- Die Portweinsauce ohne Abdeckung bei zurückgedrehter Heizstufe auf 1/3 einkochen
- Mit einem Stabmixer pürieren
- Mit Salz und Pfeffer würzen und langsam die kalten Butterstücke einrühren
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