Polen: Warum Toruń als Lebkuchenhauptstadt gilt

Polen: Warum Toruń als Lebkuchenhauptstadt gilt
Lebkuchen gibt es nur zu Weihnachten? Nicht in Toruń. In der polnischen Stadt haben das einst wertvolle Gebäck und die jahrhundertealte Tradition das ganze Jahr über Saison: ob im Bier, als Dekoration, im Museum oder ganz einfach in zahlreichen Varianten zum Essen.

Zu Beginn der Backstunde schwört Lebkuchen-Meister Lukas Kociszewski die Teilnehmer augenzwinkernd ein. Mit einer Tafel geht er herum, auf die ein Eid geschrieben ist, den vor dem einstündigen Backkurs im „Lebendigen Lebkuchenmuseum“ alle ablegen sollen. Einer der Punkte des Eids besagt, dass über die Rezeptur Stillschweigen bewahrt werden soll. Ganz so, wie es vor ein paar Hundert Jahren in Toruń (deutsch: Thorn) war. Damals wusste zwar jeder, dass Mehl, Honig und Gewürze in den Teig gehörten. Die regionale Bezeichnung Pfefferkuchen rührt daher, dass im Mittelalter fremdländische Gewürze oft als Pfeffer bezeichnet wurden. Doch die Mengenangaben hielten die Lebkuchenbäcker geheim. Das Gebäck war über viele Jahrhunderte eine wichtige Angelegenheit in der polnischen Lebkuchenhauptstadt – und ist es bis heute geblieben.

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