Palm Springs: Das erste Motel einer Drag Queen
Ein Motel wie aus dem Barbie-Film: pinke Exzentrik und 50er-Jahre-Chick
Ausgerechnet! Undenkbar! Kurz stand das Rosa für die Fassade von „Trixie Motel“ tatsächlich auf der Kippe – die Stadt Palm Springs hatte offenbar zunächst Bedenken. Doch dann konnte das große Farbdesaster doch noch abgewendet werden. Ein Barbie-Haus in Braun, Beige oder langweiligem Weiß? Das will ja schließlich auch niemand!
Nun strahlt das Motel von Trixie Mattel, die mit Hilfe von „Ru Paul’s Drag Race“-Kosmos zum Drag-Superstar geworden ist, seit der Eröffnung 2022 wie eine hinreißende Fantasie seiner exzentrischen Schöpferin aus der kalifornischen Wüstenstadt. Mehr Pinktöne findet man kaum irgendwo.
Trotz aller Exzentrik steckt doch reichlich Palm Springs in dem ersten und bislang einzigen von einer Drag-Queen geführten Motel der Welt. Nicht nur wegen seiner Queerness in einer Stadt, in der geschätzt mehr als die Hälfte der Bevölkerung zur LGBTQ+-Community zählt. Auch wegen eines Hangs zur Nostalgie, die sich in Palm Springs vor allem aus der berühmten Mid-Century-Modern-Architektur speist.
„Trixie Motel“ ist schließlich ein rundumsaniertes Motel aus den 50ern – inklusive nierenförmigem Pool und viel Americana-Nostalgie der 60er- und 70er-Jahre. Jedes der sieben Zimmer ist ein Kosmos für sich. Mit dem „Pink Flamingo“-Zimmer, wo sich die Flamingos nicht nur in der aufwändigen Wandmalerei wiederfinden. Dem „Atomic Bombshell“ mit seinen psychedelischen Space-Designs. Oder der „Yeehaw Cowgirl Suite“, die so ist wie der queere Country des schwulen Musikers und engen Trixie-Freundes Orville Peck, der daran mitgewerkelt hat.
- Übernachten: Eine Nacht im „Trixie Motel“ ist ab circa 400 Dollar zu haben – inklusive einem süßen Frühstückskörbchen.
- Shows: 1x pro Woche finden Shows mit lokalen Drag-Queens in der intimen Atmosphäre der Lounge von „Trixie Motel“ statt. Tickets auch für externe Gäste
- Abkühlung: Wenn es in Palm Springs zu heiß wird, kann man mit dem „Palm Springs Aerial Tramway“ auf über 2.500 m Höhe in die kühleren Berge fliehen
Opulent, verspielt, vintage ...
... voller Detailverknalltheit sind sie alle, mit viel Trixie-Spirit überall, auch wenn die flamboyante Chefin eher selten persönlich vorbeischaut. Die Lounge allerdings mit Herzchensofas und kleiner Bar huldigt ihr ganz allein mit einem großen Porträt in Pastellfarben und vielen, manchmal fotoshop-geflunkerten Fotos mit Mattel und allerlei Berühmtheiten.
Auch in der Nacht schimmert alles in Pink- und Rosatönen
Ein Hotel als politisches Statement
Nicht zuletzt ist „Trixie Motel“ ein Statement in Zeiten, in denen Drag-Queens von Konservativen und Rechtspopulisten zur Zielscheibe gemacht werden. Und: „Wir sind ein Safe Space. Transsexuelle haben mir gesagt, dass dies das einzige Hotel ist, wo sie sich in den Pool trauen“, sagt Motel-Manager Drew Brant. Es ist also ein Ort für alle – oder zumindest die, die sich die Übernachtungspreise leisten können. Diese offene Atmosphäre macht „Trixie Motel“ zu einer Drag-Rosa-Morgana in der kalifornischen Wüste.
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