Menorca: Wandern von Traumbucht zu Traumbucht

Menorca: Wandern von Traumbucht zu Traumbucht
Natur ohne Abgase und Autolärm: Wer schöne Strände sucht, ist auf der Balearen-Insel richtig. Alleine ist man im Sommer trotzdem nicht.

Wie machen die Menorquiner das nur? Die unzähligen Traumbuchten der Insel sind fast alle unverbaut! (Die Nachbarinsel Mallorca könnte sich da ein bissl was abschauen …) Auch der Zugang zu den schönsten Stränden im Inselsüden ist (zumindest von Juni bis September) streng reglementiert – nur eine bestimmte Anzahl von Autos darf zufahren, teilweise ist die Anreise überhaupt nur per öffentlichem Bus möglich. Was auf Anhieb unkomfortabel klingen mag, hat einen unschätzbaren Vorteil: Natur ohne Abgase und Autolärm. Alleine ist man im Sommer an den mittlerweile durch Werbespots berühmten Stränden der Cala Macarella, Cala Macarelleta oder Cala Turqueta trotzdem nicht – vor allem die Spanier selbst nehmen die umständliche Anreise gerne auf sich, um im türkisblauen Meer zu baden.

Menorca: Wandern von Traumbucht zu Traumbucht

Noch schöner ist es, jene Buchten zu Fuß zu entdecken – wie auf dem gut markierten Sendero Litoral (Küstenpfad) im Süden der Insel. Der startet in der Feriensiedlung Sant Tomàs und führt in etwa vier Stunden zur nächsten bewohnten Bucht Cala Galdana. Was einen unterwegs erwartet: anfangs der noch durchaus bevölkerte Strand von Binigaus mit einem überraschenden Hinterland (Getreidefelder, Kuhweiden – der Käse aus Menorca ist berühmt!); nach und nach eine mediterraner werdende Landschaft mit Steineichen- und Kiefernwäldern, die felsige Küste mit steilen Abbrüchen zum Meer – und bald die benachbarten Buchten Cala Fustam und Cala Escorxada. Die sind manchmal von angeschwemmtem Neptungras (einem Indikator für gute Meerwasserqualität!) bedeckt und selbst im Hochsommer menschenleer – eine Schwimmpause ist angesagt.

Weiter geht es, durchaus nicht unanstrengend, bergauf und bergab Richtung Westen, bis sich der schönste Blick der Wanderung öffnet: der auf die paradiesische, an einer Flussmündung gelegene Cala Trebalúger. Von hier möchte man so schnell nicht wieder weg – muss es aber, um wieder in die „Zivilisation“ zurückzukehren. Nach weiteren fünfundvierzig Minuten wartet mit der Cala Mitjana schon die nächste pittoreske Bucht. Dreißig Minuten später dann die Cala Galdana (wo einer der wenigen Hotelklötze der Insel entsprechend viele Touristen beherbergt). Zurück zum Ausgangspunkt geht es per Bus oder, um einiges schneller, per Taxi.

Schiffstouren Diese Buchten kann man auch per Ausflugsboot von Cala Galdana aus erkunden (z. B. amigosboattrips.com, inkl. Schwimmpausen; 23 €)
Wohnen Die Villa Le Blanc ist ein neues, nachhaltiges Luxushotel direkt am großen Sandstrand von Sant Tomàs, melia.com
Wandern Auf dem ehemaligen „Reitweg“ (Camí de Cavalls, GR 223) kann  Menorca in 20 Etappen umrundet werden, camidecavalls360.com

Übrigens: Wichtige Utensilien für diese Unternehmung sind neben festem Schuhwerk Proviant und Wasserflaschen. Wenn man Badehose oder Bikini vergisst, ist das nicht weiter tragisch – sehen wird einen hier ohnehin kaum jemand.

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