Hohenlohes auf Genuss-Tour: Über den Gardasee ins Piemont

Karl und Martina Hohenlohe starten von Hollabrunn aus. Der erste Teil der Reise führt die beiden über Kitzbühel und den Gardasee ins Piemont.
Martina und Karl Hohenlohe, die Gault&Millau-Herausgeber, fahren in zwölf Tagen von Österreich nach Italien, Frankreich und die Schweiz und zurück. Essen, Trinken, Autofahren. Fazit: Sofort wieder. Teil 1/4 der Serie.

Planung ist das halbe Leben, womit wir bei meiner Frau wären. Während Martina in einer prall gefüllten Klarsichthüllenmappe mit allen Orten, Sehenswürdigkeiten, Hotels und Restaurants blättert, die wir in den kommenden Tagen anfahren, stelle ich mich meditierend auf meine bevorstehende Rolle ein: Auto-Pilot.

Nachdem sich alle Details zu unserem gemeinsamen Road-Trip rund um die Geschichte finden, darf ich von den persönlichen Erfahrungen berichten, und die sind ausnahmslos gut. Bis auf allfällige Meinungsverschiedenheiten, ob das autoeigene oder mitgebrachte Navigationssystem das Bessere ist, gibt es keinerlei Meinungsverschiedenheiten.

Video: Hohenlohes auf Genuss-Tour

Video Teil 1: Hohenlohes auf Genuss-Tour: Über den Gardasee ins Piemont

Wir starten in Niederösterreich und bewegen uns nach Kitzbühel. Dies dient weniger des gegenseitigen Kennenlernens, als vielmehr des ausgiebigen Studiums der Betriebsanleitung des Mietfahrzeuges aus Bayern. Es gibt nichts, was dieser BMW X1 nicht kann, es fährt im wahrsten Sinn des Wortes von alleine – aber dazu später.

Am nächsten Tag spüren wir noch die Nacht, wir wollen an den Gardasee fahren und dem prognostizierten Brenner-Stau ein Schnippchen schlagen. Wir sitzen also um 6:00 Uhr früh schlaftrunken im Auto, damit hat der Stau nicht gerechnet, er gibt auf.

Cappuccino!

Natürlich wollen wir uns in Schadenfreude suhlen, essen schon zu Mittag am Ufer des Gardasees Spaghetti und kontrollieren, wie lange der Stau am Brenner gerade ist. Es gibt keinen und ja, irgendwie sind wir enttäuscht. Aber nicht lange, denn jetzt bestellen wir unseren ersten italienischen Cappuccino. Das Fantastische an Italien ist, dass hier der Cappuccino vollkommen anders schmeckt als zu Hause, und auch, wenn er genauso schmeckt wie zu Hause, ist es nicht so. Wir haben Glück, unsere Unterkunft, das Landgut Natiia oberhalb des Gardasees ist ausgesprochen angenehm, ich versinke im Pool und merke beim Auftauchen, dass ich meine Sonnenbrille noch anhabe. Einige Kinder am Beckenrad lachen ich sage: „Seeehhhhr wiitzig!“ aber italienische Kinder können kein Deutsch.

Die nächste Etappe, also vom Gardasee nach Alba ist durchaus überschaubar. Wenn da nicht vereinzelte Baustellen wären, die nur im ersten Moment vereinzelt in Erscheinung treten und sich dann äußerst rasch vermehren. Die italienischen Autobahn-Autofahrer sind sehr kontaktfreudig und versuchen einem ständig näher zu kommen. Auch, wenn man nicht gleich nach rechts ausweicht, winken sie einem freudig – aber nur mit einem Finger. Endlich sind wir im Weingut Prunotto der Familie Antinori angekommen. Piemont, was für eine Landschaft, was für ein Essen und was für ein Wein!

Hohenlohes auf Genuss-Tour: Über den Gardasee ins Piemont

La Morra liegt auf einem Hügel nahe Alba im Piemont. Hohenlohe: „Was für eine Landschaft, was für ein Essen, was für ein Wein!“

Dankenswerterweise dürfen die verschiedensten Lagen probieren. Wir kosten uns also quer durch das reichhaltige Angebot, meine Frau kennt sich nicht aus und sie spuckt die herrlichen Weine immer wieder aus. Am nächsten Tag habe ich Kopfweh, sie nicht und ich verstehe nicht, warum. Also gut, meine Frau hat das Steuer übernommen, auf nach Frankreich. Die netten italienischen Autobahnfahrer kommen wieder ganz nahe und jetzt... und jetzt winken sie ganz lieb – mit der Faust.

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