Streibl erklärt, wie man hochwertige Kerzen erkennt – zu Weihnachten soll es ja stilvoll sein: „Je feiner der Rohstoff gefiltert ist, desto neutraler der Geruch.“ Eine lange Brenndauer sei ein gutes Zeichen. „Und letztlich das Flammbild: ruhig, ohne Ruß, das ist oberstes Gebot.“ Welche Farben liegen im Trend? „Zu Weihnachten meist dunkle Farben: Dunkelgrün und Dunkelrot“. Bei Führungen für Gruppen vermittelt der Kerzengießer Grundkenntnisse. Beim Mitmachen, wo die Teilnehmer selber Kerzen einfärben, bekämen viele erst ein Gefühl für das Alltagsprodukt Kerze (koch-kerzen.at).
Die Kunst des Wachsziehens kann man übrigens noch am Hof der Familie Wimmer im Strudengau erlernen, die als „letzte bäuerliche Wachszieher“ in Österreich gelten (wachszieher.at).
Unikate
Ein Klassiker nicht auf, sondern unterm Christbaum ist die Weihnachtskrippe. Vor allem in Tirol wird das Kunsthandwerk des Krippenschnitzens gepflegt. „Von modern bis klassisch sei alles gefragt, so Schnitzermeister Robert Lorenz aus Steeg. Linde und Zirbe seien gängige Holzsorten. „Manche meiner Kunden schenken ihrem Kind jedes Jahr eine Krippenfigur“, erzählt Lorenz. Preis für die handgeschnitzten Unikate: teils mehrere hundert Euro. „Richtige Erbstücke.“ Dann entschuldigt sich der Meister, er müsse weiterarbeiten. Hochbetrieb (handaufsholz.com).
Magischer Advent am Pillersee
Ein wunderbarer Ort, um sich gleichzeitig in Weihnachtsstimmung zu bringen und Kunsthandwerkern auf die Finger zu schauen, ist das Weihnachtsdorf, das heuer wieder am Pillersee aufgebaut wird. Beim „Magischen Advent“ spiegeln sich an den Wochenenden 3./4. und 10./11. Dezember (14–20 Uhr, kitzbueheler-alpen.com – Region Pillerseetal) Hunderte Kerzerln und Lichterln im dunklen See, sanfte Klänge der Blechbläser untermalen das ruhige Treiben – von Schafe streicheln bis Schmankerln kosten.
Dazwischen führen Menschen wie Edeltischler Manfred Bacher vor, wie man traditionell und kunstvoll werkt. Da beginnen die Augen zu glänzen, nicht nur wegen des Schnapserls.
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