Heiligabend mit Kind und Camper im Süden
Während in heimischen Wohnzimmern inbrünstig Feliz Navidad intoniert wird, sind Natalie und Stefan für ein paar Winterwochen in Spanien unterwegs. Die zwei Mittdreißiger, im Alltag in Wien zu Hause, sind schon sehr viel gemeinsam und oft monatelang gereist – von Kolumbien bis Australien. Doch dieser Roadtrip ist Neuland: Das Pärchen ist das erste Mal mit einem Camper unterwegs – und mit Baby.
KURIER ReiseGenuss: Wo sind Sie derzeit?
Natalie und Stefan: Im Dorf Tabernas, in der Provinz Almería im südspanischen Andalusien. Wir stehen hier in der Desierto de Tabernas, der einzigen Wüste Europas. Streng genommen ist es eine Halbwüste. Die Gegend diente schon oft als Filmkulisse verschiedener Western. Jetzt gibt’s hier Themenparks.
Warum gerade hier?
Zufall. Wir haben eine grobe Route im Kopf, lassen uns aber treiben. Wir sind zuerst die spanische Ostküste runter. Girona, nördlich von Barcelona, war sehr nett, auch Valencia ist schön. Vor ein paar Tagen waren wir im Parque Natural del Cabo de Gata-Níjar: eine wunderbare, fast unberührte Landschaft, tolle Strände. Einige Orte an der Küste waren aber auch hässlich, die Küste zugebaut. Und man spürt die Nebensaison. Kürzlich waren wir in einem Fischerdorf, da sind die Fensterläden zugeklappt. Um Silvester wollen wir nach Granada und Malaga.
Wie fühlt sich Weihnachten in der Ferne an?
Derzeit ist es nicht weihnachtlich, hat tagsüber zwanzig Grad. Wir haben uns aber eine Lichterkette gekauft, schmücken das Wohnmobil. Christbaum haben wir keinen. Die Eltern haben uns einen Adventkalender mit auf die Reise gegeben. Am 24. ist dann ein größeres Geschenk für die Kleine drin.
Und was gibt’s zum Festschmaus?
Pizza. Das funktioniert auf den kleinen Camper-Kochplatten mit Gas. Hauptsächlich essen wir aber Nudeln mit Sugo oder Pesto oder Curry mit Reis.
Was fordert beim Reisen mit Wohnmobil heraus?
Wir haben viele einschlägige Blogs gelesen, uns Tipps geholt, sind gut ausgerüstet. Aber mit Baby ist es schwieriger als gedacht, weil wir Rücksicht auf Vormittags- und Nachmittagsschläfchen nehmen wollen. Wenn wir fahren und dann stehen bleiben, wacht sie sofort auf.
Was machen Sie abends?
Es ist ja früher dunkel. Netflixen, Lesen, Karten spielen. Reisetagebuch schreiben, Fotos sortieren.
Wohin wird die nächste Camper-Reise führen?
Skandinavien wäre super. Da kann man frei stehen. Hier in Spanien ist Wildcampen nicht erlaubt, wird in der Nebensaison aber toleriert.
Wüste: In der Mondlandschaft in Tabernas (Provinz Almería) lässt es sich herrlich wandern. andalucia.org
Strand: Der Parque Natural del Cabo de Gata-Nijar, ebenfalls in Almería, bietet auch schöne Strände
Stadt: Granada, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in Andalusien, ist für Bauten aus maurischer Zeit wie die Alhambra weltberühmt.
Infos zu allen Regionen und Destinationen auf spain.info
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