Österreichs dunkle Orte: Sternderl schauen auf der Kärntner Alm
Man muss nicht in die chilenische Atacama Wüste fahren oder auf den Kilimandscharo in Tansania klettern, um einen klaren Blick in die Tiefen des Weltalls zu erhaschen. Das geht auch in Oberkärnten prima und ist der Grund, warum vom 29. September bis zum 6. Oktober zahlreiche Hobby- und Profi-Astronomen aus aller Welt auf die Emberger Alm strömen. Höhepunkt der Astronomie Tage ist das 40. Internationale Teleskop Treffen, das auf dieser Hochalm nördlich von Greifenburg stattfindet. Das Plateau liegt oberhalb der Waldgrenze auf 1.800 Metern.
Beste Lage
„Aufgrund ihrer Höhenlage und ihrer geringen Lichtverschmutzung ist die Emberger Alm ein idealer Ort, um Sterne, Sternhaufen, Nebel und Galaxien mit dem Teleskop zu beobachten“, sagt Astronom und Astrofotograf Detlef Hartmann.
Für die Großen gib es Praxis-Workshops mit Experten wie dem Astrofotografen Tom Navratil, für Kinder und Familien auch Natur- und eine Sonnenaufgangswanderung (diese ist am 4. Oktober) oder eine Fossiliensuche.
„Das ITT war eines der ersten Treffen dieser Art in Europa“, sagt Thomas Sattlegger, Inhaber des Sattlegger’s Alpenhof auf der Emberger Alm. Zum Hotel gehören auch zwei Feriensternwarten und Almhütten mit abschiebbarem Dach, die mit einem 12-Zoll Mead- bzw. einem 17,5 Zoll Newton-Teleskop ausgestattet sind, also mit Schauwerkzeug für Genießer.
Österreichs dunkle Orte
Weltweit gibt es 150 Sternenparks, davon fünfunddreißig in Europa. Österreich ist mittlerweile auch in der Liste der „Dark Sky Places“ vertreten, dem Naturpark Attersee-Traunsee wurde diese Ehre 2021 zuteil (naturpark-attersee-traunsee.at).
Das niederösterreichische Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal (wildnisgebiet.at) ein UNESCO-Weltnaturerbe, gilt zudem als Lichtschutzgebiet. Auch die Nächte im steirischen Gesäuse gehören zu den dunkelsten in Europa, da die Städte Wien, Graz, Linz und Salzburg verhältnismäßig weit weg liegen.
Der Nationalpark bietet auch thematische Exkursionen an. Im Salzburger Lungau werden ebenfalls geführte Sternenwanderungen angeboten (die am 5. 10. ist bereits ausgebucht, kommende Termine auf lungau.at).
Tipp
Wer verlernt hat, den Sternenhimmel zu betrachten, ein kleiner Tipp: Die beste Zeit zum Schauen ist bei Neumond (der nächste ist am 2. 10.) und zwischen zwei und drei Uhr morgens – sofern die Wolken nicht stören.
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