Rassismus-Vorwürfe: Nivea-Werbung gestoppt

Nivea-Creme
In der Kampagne wurde mit dem Slogan "White is purity", übersetzt: "Weiß ist Reinheit", geworben.

Auf der Nivea-Anzeige, die derzeit heftig im Netz diskutiert wird, ist eine Frau von hinten zu sehen, die weiße Kleidung trägt und aus dem Fenster schaut. Darauf platziert ist der Slogan: "White is purity", was übersetzt so viel wie: "Weiß ist Reinheit" heißt. Weiter unten steht der Text: "Keep it clean, keep bright. Don't let anything ruin it" ("Halten Sie es sauber, hell. Lassen Sie das durch nichts zerstören"). Das Bild wurde vergangene Woche auf einer Facebook-Seite der Firma gepostet, um ein Deo zu bewerben, das keine gelben Flecken und weiße Rückstände auf der Kleidung hinterlassen soll.

Beifall von Rechtsextremen

Das Posting war eigentlich ausschließlich für Kunden im Nahen Osten gedacht, verbreitete sich aber nach seiner Veröffentlichung sofort auf der ganzen Welt und sorgte für Aufregung. Denn viele Nutzer empfanden den Slogan als rassistisch und kündigten an, alle Nivea-Produkte wegwerfen zu wollen und die Marke in Zukunft zu boykottieren. Neben empörten Kunden gab es aber auch Beifall von Rechtsextremen. Auf Twitter kursieren Screenshots von der Werbung, in denen sie zum Kauf von Nivea-Produkten aufriefen.

Nivea löschte daraufhin das Bild und kündigte an, die Kampagne nicht weiterführen zu wollen. In einem Statement gegenüber Horizont Online teilte die Mutterfirma, die Beiersdorf AG, mit, dass man bei Nivea Diversität und Toleranz schätze. Das Posting sei keinesfalls beleidigend gemeint gewesen. Es ist nicht das erste Mal, dass Nivea wegen einer Werbekampagne in der Kritik steht. Im Jahr 2011 war auf einem Werbebild der Marke ein schwarzer Mann zu sehen, der den Kopf eines anderen schwarzen Mannes zum Wurf bereit in der Hand hielt. Darauf war der Slogan "Re-Civilize yourself" zu sehen.

Kommentare