Naturschutz endet nicht an der Schutzgebietsgrenze

Ein Storch kommt mit Nistmaterial zurück, während das andere Elterntier im Nest die Jungtiere wärmt
Natura 2000 ist das größte Schutzgebiet-Netzwerk der Welt, gut für die biologische Vielfalt in Europa insgesamt. Für einzelne Arten, vor allem solche, die sich nur schwer ausbreiten können, besteht Besserungsbedarf.

Mit mehr als 26.000 Gebieten an Land und rund 17,5 Prozent der Landfläche der EU ist "Natura 2000" das größte Öko-Netzwerk der Welt. Allerdings mangelt es an funktionierenden Verbindungen, Grün-Korridoren zwischen den einzelnen Schutzgebieten. Nur über diese können sich seltene Arten fortbewegen, wandern und die Populationen langfristig genetisch stabil halten. Ein internationales Forscherteam, geleitet durch das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung UFZ hat nun erhoben, dass die Überwindung von Straßen für Vögel zwar kein Problem darstellt, für viele Amphibienarten aber fast unmöglich ist. "Tierarten, die großräumig agieren wie der Weißstorch oder der Wolf sollten mindestens länderübergreifend, am besten sogar international gemanagt werden. Tierarten, die weniger weit wandern, wie zum Beispiel der Feldhase oder der Laubfrosch, können dagegen auf Ebene der Bundesländer besser geschützt werden", resümiert Reinhard Klenke vom UFZ.

Naturschutz endet nicht an der Schutzgebietsgrenze
Ein Feldhase (Lepus europaeus) hockt am 02.09.2014 im Licht der untergehenden Sonne auf einem Feld bei Sehnde in der Region Hannover (Niedersachsen). Feldhasen sind deutschlandweit gefährdet. Die intensive Landwirtschaft macht dem auf der Roten Liste stehenden Langohr zu schaffen. Foto: Julian Stratenschulte/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Naturschutz endet nicht an der Schutzgebietsgrenze
Ein Laubfrosch, im Volksmund auch "Wetterfrosch" genannt, sitzt am Montag (05.09.2011) in einem Garten in Schönebeck (Sachsen-Anhalt) auf einem Pflanzenstengel. Ob die Sonne scheint oder Regen fällt, verriet dem Menschen früher der als «Wetter-Frosch» bekannte Laubfrosch. «Da er ein ausgesprochener Sonnenanbeter ist, klettert er in der Natur bei schönem Wetter der Sonne entgegen». Foto: Peter Förster/lah (zu dpa:"Immer weniger «Wetter-Frösche» - Wildtier-Stiftung schlägt Alarm" vom 01.08.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Für bedrohte Arten sind natürliche Landschaftselemente wie Ackerraine oder Hecken oder auch Holzhaufen (wird von der Wildkatze gern als Deckung angenommen) wichtig, um ausgeräumte Agrarlandschaften zu durchqueren. Der Zwang sein Wohngebiet zu verlassen und z.B. weiter nach Norden zu wandern ist zum Teil klimabedingt. Die Erderwärmung zwingt viele Tiere ihr Areal nach
Naturschutz endet nicht an der Schutzgebietsgrenze
Chingiz, a male Siberian forest wolf, growls inside an open-air cage at the Royev Ruchey zoo on the suburbs of Russia's Siberian city of Krasnoyarsk August 8, 2014. REUTERS/Ilya Naymushin (RUSSIA - Tags: ANIMALS)
Norden auszudehnen, wirklich mithalten können aber nur Vögel.

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