„In einer Industrie, in der alle von Coolness und Avantgarde besessen sind, ist er schlau und mutig genug, Kleider zu machen, die gemütlich, elegant und unbefangen glamourös sind“, huldigte US-Vogue-Chefin Anna Wintour Michael Kors in einer Rede.
Man könnte auch sagen, Kors’ Kollektionen sind nie besonders ausgefallen oder künstlerische Hochleistungen. Sie sind Mainstream. Und genau das will Michael Kors – modeaffine Damen auf Abendpartys glitzern und gut aussehen lassen. Nicht mehr und nicht weniger. Ganz so, wie er es in den Siebzigern in New Yorks legendärem Studio 54 gesehen hat. „Ich bin ins Studio 54 gegangen statt zu meinem Abschlussball“, erzählt er gerne über die Kultdisco.
Erst Verkäufer
Um Designer zu werden, studierte der gesellige Partyboy zwar am renommierten Fashion Institute of Technology, schmiss das Studium aber nach kurzer Zeit – um in der Boutique Lothar’s als Verkäufer anzuheuern. Schließlich überzeugte Kors auch als Chefdesigner des Ladens. Von 1998 bis 2004 war Kors auch durchaus erfolgreich für das französische Label Celine tätig, wo er seiner Linie treu blieb.
Richtig bergauf ging es aber, als er unter seinem Namen und dem Motto „leistbarer Luxus“ von Kleidern bis Parfums alles verkaufte. Die Taschen und Uhren sind meist protzig mit seinem Namen versehen und zählen zu den größten Verkaufsschlagern.
Beliebt als TV-JurorZum bekannten Promi wurde der schlagfertige Unterhalter in den USA nicht zuletzt, weil er als TV-Juror von Heidi Klums „Project Runway“ im Einsatz war.
Heute gilt Michael Kors als einer der reichsten Designer mit mehreren hundert Millionen Dollar Privatvermögen – auch, weil er seine Marke nicht komplett an ein Aktienkonglomerat verkauft hat wie so viele andere Kollegen. Über Finanzen spricht er allerdings in keinen Interviews. Was Kors dagegen über sich preisgibt: Dass er seit 2011 mit Langzeitfreund Lance Le Pere verheiratet ist, nie selbst kocht, Fotografien und Schüsseln sammelt und nur im Theater entspannt.
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