Milben machen Haustiere krank

Patienten mit Verdacht auf Milbenbefall müssen zum Tierarzt.
Haarbalg-, Ohr-, Raub-, Grab- oder Herbstgras-Milben: Jeder Parasit muss speziell behandelt werden.

Die Katze kratzt sich so lange, bis sich die Haut entzündet. Der Hund schüttelt den Kopf so heftig, dass er ein Blutohr bekommt. Das appetitlose Kaninchen schaut aus, als hätte es klebrige Schuppen im abgewetzten Fell.

Verschiedene Symptome

Zecken und Flöhe sind nicht die einzigen Parasiten, die Haustieren zu schaffen machen. Milben lösen je nach Art verschiedene Symptome und Krankheiten aus. "Die Diagnose ist oft schwierig, weil man die Spinnentierchen mit freiem Auge nicht sieht", sagt Zoodoc Katharina Reitl. Der KURIER-Tiercoach weiß, wie wichtig die rechtzeitige Abklärung ist, worauf Halter achten sollen, und was den Vierbeinern bei Milbenbefall hilft.

Anfällig

"Milben sind ein verbreitetes Problem. Es ist eine klassische Welpenkrankheit. Aber auch Hündinnen rund um die Läufigkeit und Tiere mit geschwächtem Immunsystem sind häufig betroffen", erklärt Reitl. Es gebe Tiere, die Milben mit sich herumtragen, ohne krank zu sein. Sie sind potenzielle Patienten – und Überträger. Haustiere, die unter Juckreiz leiden und verdächtige Hautstellen aufweisen, müssen zum Tierarzt. Nur der Experte kann eine Pilz-Infektion ausschließen, die Art des Schmarotzers feststellen und für eine maßgeschneiderte Behandlung sorgen. Diese bezieht auch die häufigen Begleiter der Milben ein: Hauterkrankungen v.a. bakterieller Natur und Immunsystem-Schwächen.

Behandlung

"Haarbalg-Milben leben in den Haarwurzeln, Grab-Milben bohren Gänge in die oberste Hautschicht. Wenn die Milben überhand nehmen, ist der Wirt nicht zu retten. Er kann nicht stundenlang im Gift-Bad liegen", sagt die Tierärztin aus der Ordination Tiergarten Schönbrunn. Bei Raubmilben, die sich von Hautschuppen und Gewebsflüssigkeit ernähren, verläuft die Therapie vergleichsweise einfach. Eine äußere Behandlung reicht meist aus, zusätzlich hemmen Medikamente die Entzündung und den Juckreiz. Gegen Herbstgras-Milben, die auf der Haut und an den Haaren haften, helfen Spot-on-Präparate. Den Ohr-Milben wird mit Tropfen zu Leibe gerückt. Räude-Milben, die Körperflüssigkeiten aufsaugen, werden durch Injektion oder Lösung unschädlich gemacht.

Vorbeugen

"Manche Haustiere reagieren allergisch auf Milben. Dann kann es zu Komplikationen kommen", sagt der KURIER-Tiercoach. Umso wichtiger ist der Besuch beim Tierarzt. Er entscheidet auch, ob vorbeugende Maßnahmen sinnvoll sind. Bei Risikogruppen können Schutzmittel vor Milben die Floh- und Zeckenabwehr ergänzen.

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