#MeQueer: Twitter-Nutzer klagen sexuelle Diskriminierung an
Im vergangenen Herbst rief die US-Schauspielerin Alyssa Milano Frauen über den Nachrichtendienst Twitter dazu auf, unter dem Hashtag #metoo von ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung zu berichten. Mit der Aktion löste Milano nicht nur eine globale Debatte über Machtmissbrauch und Ungleichstellung der Geschlechter aus, sondern animierte auch andere dazu, von Diskriminierungen zu berichten. So tauschten sich Menschen mit Migrationshintergrund kürzlich unter dem Schlagwort #metwo über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus aus.
Jetzt breitet sich auf Twitter eine neue Bewegung aus: #mequeer zeigt, mit welchen Vorurteilen, Beschimpfungen oder gar Bedrohungen Menschen aus der LGBT-Community konfrontiert sind. Das Wort "queer" wird als Sammelbegriff für Personen verwendet, die von der heterosexuellen Norm abweichen - also etwa Schwule, Lesben, Bisexuelle oder Transgender. Die Postings sind teilweise erschütternd und offenbaren, wie hartnäckig sich manche Stereotype halten:
Der virtuelle Aufschrei kommt zum richtigen Zeitpunkt, wird doch in Österreich seit einigen Tagen verstärkt über die Diskriminierung Homosexueller diskutiert. Zuerst berichtete die Wochenzeitung Falter, dass die Homosexualität eines afghanischen Flüchtlings von einem Beamten des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl mit den Worten "Weder Ihr Gang, Ihr Gehabe oder Ihre Bekleidung haben auch nur annähernd darauf hingedeutet, dass Sie homosexuell sein könnten" in Frage gestellt wurde. Kurz darauf echauffierte sich ein FPÖ-Politiker über das Werbesujet der ÖBB, das zwei Männer mit einem Kind zeigt.
Auf Twitter solidarisierten sich zahlreiche Nutzer mit den Betroffenen:
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