„Überrascht, wie leicht Fake News entstehen“
Es gibt viele Risiken, auf Fake News hereinzufallen. Das passiert nicht nur Teenagern, sondern auch Erwachsenen und zuletzt sogar Journalisten – etwa, als eine Zeitung meldete, dass Ex-SPÖ-Chef Christian Kern zu einem russischen Unternehmen wechselt.
Im Internet ist die Liste der Falschmeldungen unendlich. Da ist es schwierig für Jugendliche, den Überblick zu bewahren – für Julian Seidenbusch (17) nicht mehr. Gemeinsam mit seiner Klasse aus dem Salzburger Borromäum arbeitete er ein Semester lang an einer Radiosendung über das Thema Fake News, die jetzt mit dem Media Literacy Award ausgezeichnet wurde.
„Wir haben uns mit einer Expertin angesehen, über welche Kanäle Fake News kommen und sich wie ein Waldbrand ausbreiten. Oder warum es einen riesigen Unterschied macht, wenn man geringfügig an den Zahlen dreht. Oft ist es uns gar nicht bewusst, wie wir darauf hereinfallen.“
Sein Klassenkollege Simon Schlager ergänzt: „Ich war überrascht, wie leicht Fake News entstehen.“ Was macht er jetzt anders? „Ich verstehe besser, ob eine Quelle vertrauenswürdig ist. Und ich weiß, dass ich mit einer Google-Suche im News-Bereich leichter erkenne, was eine Falschmeldung ist. Manchmal finde ich sogar den Ursprung.“
Lehrerin Katharina Scharinger hat ihr Ziel erreicht: „Die Schüler haben nicht nur das Inhaltliche gelernt, sondern eine professionelle Radiosendung produziert.“
Was sich durch die Arbeit verändert hat? Seidenbusch: „Ich rede jetzt mehr mit Leuten mit anderen politischen Meinungen und kann verstehen, warum sie so denken.“
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