Mann macht Selfie mit Unfallopfer in Italien

Symbolbild
"Wir haben vollkommen unseren Sinn für Moral verloren", schrieb ein Lokaljournalist, der die Szene fotografisch festgehalten hatte, auf Facebook.

Mit einem Selfie vor einem Unfallopfer hat ein Mann in Italien Entrüstung ausgelöst. Auf einem Bild eines Lokaljournalisten ist zu sehen, wie ein Mann auf dem Bahnhof im norditalienischen Piacenza posiert und ein Foto von sich schießt - im Hintergrund liegt eine verletzte Frau auf den Gleisen und wird von Sanitätern versorgt. "Wir haben vollkommen unseren Sinn für Moral verloren", schrieb der Reporter Giorgio Lambri auf Facebook, nachdem er das Foto Ende Mai geschossen und in der Zeitung La Libertà veröffentlicht hatte.

Ermittlungen laufen

Auf dem Bild steht der Mann in Shorts auf dem Bahnsteig und scheint auch ein "Victory"-Zeichen zu machen. Ein Sprecher der Bahnpolizei in Piacenza sagte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass gegen den Mann ermittelt werde. Es sei ein "schwerwiegender Vorfall". Nähere Angaben machte er nicht.

Nach Angaben der Lokalzeitung musste der Frau ein Bein amputiert werden. Die Kanadierin - eine ältere Frau - sei auf der falschen Seite aus dem Waggon ausgestiegen, als der Zug gerade abfuhr, und auf das Gleis gefallen. Angeblich war das Kontrollsystem für die Türen in dem Zug defekt, schrieb die Zeitung La Repubblica.

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