Künstler lebt nur mit Open Source Produkten
Wie wäre es, ein Jahr lang nur Produkte zu verwenden, die frei von Lizenzgebühren sind und zur offenen Verwendung bereit stehen? Schwierig, aber nicht unmöglich. Das meint zumindest Sam Muirhead, ein Dokumentarfilmer aus Neuseeland. Der Künstler lebt in Berlin und will die nächsten 12 Monate nur mit Open-Source-Produkten bestreiten. Seit August läuft das Projekt, das mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen hatte. Der Versuch, 20.000 Dollar Startkapital über die Crowdfunding-Plattform IndieGoGo zu lukrieren, scheiterte. Der 28-Jährige muss mit 6700 Dollar Spendengeldern über die Runden kommen.
Ein anderes Leben
Für Muirhead bedeutet das Year of Open Source den Verzicht auf viele Annehmlichkeiten. Nur im Notfall und wenn es keine freie Alternative gibt, will er auf kommerzielle Produkte zurückgreifen. Deren Herkunft und Hintergründe sollen aber zumindest transparent sein. Grundsätzlich will er sein Leben aber mit lizenzfreien Gütern meistern. Urheberrechtlich Geschütztes oder Proprietäres wird er vermeiden.
Schnitte für Kleidung, Designs für Möbel oder Blaupausen für Gegenstände will er aus dem Netz beziehen und mittels 3D-Drucker und ähnlichen Werkzeugen selbst erzeugen. Zahnpasta hat er bereits selbst hergestellt, die momentane Herausforderung ist eine Unterhose mit Open Design zu produzieren. Bei Nahrung will er etwa eigenes Bier brauen.
Aufklärung über Open Source
Dass der Neuseeländer das Projekt in Berlin umsetzt, ist Absicht. Laut dem Künstler gebe es dort eine große Community Gleichgesinnter und die Lebenskosten seien gering. Sein Experiment wird er filmisch – mit einer Open-Source-Kamera - festhalten, um daraus eine Dokumentation zu schneiden. Diese soll dann den Open-Source- und die Kollaboration-Gedanken vielen Menschen näher bringen. Muirhead erhofft sich durch sein Experiment auch, Denkanstöße zu liefern, wie man Open-Source auf andere Lebensbereiche ausweiten kann.
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