Auf seinem Instagram-Account zeigt sich der beliebte Ex-Fußballer jedenfalls vorzugsweise in sündteuren Edelkarossen, auf schicken Motorbooten oder im Privatjet. Krappi frönt den Bildern zufolge dem Luxusleben, von dem wohl nicht wenige seiner Anhänger träumen.
Finanzielle Probleme passen da ganz und gar nicht ins Image des sportlichen Spaßmachers mit dem Faible für schnelle Gefährte.
Krappingers Manager Florian Haidvogl stellt nun aber klar: „Ihm selbst gehören diese Autos nicht. Das ist doch klar und wissen seine Fans auch. Er hat auch keinen Privatjet. Krappi wird auf viele Reisen eingeladen, das sind Werbekunden, die Autos zur Verfügung stellen."
Haidvogl erklärt außerdem, dass man als YouTuber in Österreich zwar hauptberuflich leben könne, aber „man wird im deutschsprachigen Raum mit einer Million Abonnenten kein Multimillionär. In Amerika ist das anders. Da verdienst du das Zehnfache mit der gleichen Follower-Anzahl.“
Dass die Bilder mehr Schein als Sein sind, das sei ohnehin allen klar, die sich etwas näher mit Krappi und seinem besten Kumpel KSFreak beschäftigen. Zusammen unterhalten sie ihre vorwiegend männliche Fanbase auf ihrem YouTube-Kanal krappiwhatelse mit Blödel-Wettbewerben. An Geld habe er nie gedacht, so Krappinger in einem früheren Interview über seinen enormen Erfolg. Der Druck wird mit der Bekanntheit allerdings nicht weniger. Im Gegenteil. „YouTube ist 24/7. Du denkst die ganze Zeit an Zahlen, an das, was du noch machen kannst.“ Eine Belastung, der der Draufgänger nun offenbar doch nicht ganz standhalten konnte.
Will wieder durchstarten
Seit Monaten hat er nun kein Video mehr gepostet. Eine Erklärung zum plötzlichen Rückzug blieb bislang aus. Klar sei aber, „dass ich wieder zurückkomme und durchstarte. Das bin ich meinen Fans schuldig“, sagt Krappinger zum KURIER.
Sein Manager warnt Jugendliche, die von der großen Karriere als Netz-Promi träumen, indes schon einmal vor: „So viele Kids wollen heute Influencer werden. Der Druck ist nicht zu unterschätzen. Man vereint verschiedene Jobs in einer Person: Produzent, Cutter, Filmemacher, Hauptdarsteller, Finanzmanager. In finanzieller Hinsicht sind die jungen Stars dann auch schnell überfordert. Sie haben nicht gelernt, wie sie ihr Geld versteuern oder anlegen müssen.“
Wirklich gut kann derzeit jedenfalls Mountainbiker Fabio Wibmer von seinen YouTube-Auftritten leben. Der 24-jährige Sportler aus Osttirol wird von einem Energydrink-Hersteller kräftig gesponsert und zeigt seinen 2,5 Millionen Followern extrem aufwendig produzierte Sportvideos in Kinoqualität.
MrBeast verschenkt Geld
Er und Krappi sind aber kleine Fische im Vergleich zu dem derzeit gehypten US-Star MrBeast. Der 21-Jährige hat 22 Millionen Fans auf der Videoplattform. Sein Markenzeichen sind Clips, in denen er nichts ahnende Kellnerinnen oder Obdachlose mit Tausenden Dollars oder gar Häusern beschenkt. Das Geld wird ihm von Firmen gegen Namensnennung zur Verfügung gestellt.
Seit acht Jahren ist der Kalifornier jetzt schon im Geschäft. Ob ihm die Videos noch immer Spaß machen, ist ungewiss.
Talin Seifert, Geschäftsführerin des Influencer-Vermarkters Diego5, betont im Wirtschaftsinterview mit dem KURIER: „Influence-Marketing ist kein Spaß, sondern ein knallhartes Geschäft.“
Info: So viel verdienen Influencer und YouTuber
Top-Influencer mit mehr als 500.000 Follower können für ein Posting auf Instagram bis zu 38.000 Euro verlangen. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Viga im Dezember 2018 ergeben.
Im Vormarsch sind derzeit Micro-Influencer, die weniger als 30.000 Follower haben. Sie wirken oft glaubwürdiger auf ihre Fans als die Big Player. Für eine große Kampagne mit mehreren Bildern und Storys wird ihnen bis zu 32.000 Euro bezahlt.
Manuel Krappingers Manager und SchauTV-Moderator Florian Haidvogl macht auf den Unterschied zwischen US-amerikanischen und deutschsprachigen YouTubern aufmerksam: „In Amerika verdienst du pro 1.000 Personen, die dein Video anklicken, zwischen 10 und 12 Dollar. In Österreich erhältst du für 1.000 Klicks ein bis zwei Euro. Und das sind natürlich Bruttobeträge.“
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