Firmen-Weihnachtsfeier: So geht's - und so geht's gar nicht

Sie kommt so sicher wie der holde Knabe in Stille Nacht: die Firmen-Weihnachtsfeier. Während die einen schon im Oktober über der perfekten Party-Panier brüten, bekommen die anderen beim bloßen Gedanken an ein besinnliches Zusammensein im Kollegenkreis kalte Füße. Jedoch: Absagen ist keine Option, da sind sich Etikette-Experten einig. "Bleiben Sie ohne driftigen Grund fern, könnte das als fehlendes Interesse an einem harmonischen Betriebsklima gedeutet werden und die Kollegen könnten Sie als arrogant einstufen", warnt Sabine Kaufmann-Mayer, Chefin der Image-Agentur iStyle. Wäre das also geklärt.

Nicht lästern

Bleibt die Frage: Wie verhalte ich mich idealerweise, was sollte ich tunlichst unterlassen? Die Antwort kennt, natürlich, Benimm-Instanz Thomas Schäfer-Elmayer. "Zeigen Sie sich kontakt- und gesprächsfreudig und überlegen Sie, was Sie zum Gelingen der Feier beitragen können. Vermeiden Sie Negatives", empfiehlt er. "Lästern fällt auf Sie zurück", meint auch Kaufmann-Mayer. Das kollektive Aushauen über die Chefetage hat auf der Büro-Party also nichts verloren, genauso wie Streitgespräche über Politik, Religion und – das Wetter.

Tanzen und Alkohol in Maßen

Nun ja, viel bleibt da nicht mehr übrig – außer der Griff zum Glas. Sie ahnen es bereits, wir nähern uns mit großen Schritten dem heiklen Thema "Alkohol auf Weihnachtsfeiern". Ganze Familien sollen aus der berüchtigten Kombo bereits entstanden sein, in den allermeisten Fällen sind aber ein Brummschädel und Schamgefühle die Folge. Um diesen vorzubeugen, rät Benimmtrainerin Kaufmann-Mayer dazu, von heißen Tanzeinlagen à la Dirty Dancing abzusehen und beim Flirten eine gewisse "Distanzzone" zu wahren. Gerüchten zufolge soll mäßiger Alk-Konsum dabei helfen.

Elegant flüchten

Apropos Flirten. Zu den quälendsten Situationen auf Weihnachtsfeiern gehört das Zweiergespräch, aus dem es kein Entkommen gibt. Es sei denn, man hat folgende – von Knigge-Experten abgesegnete – Ausrede parat: "Oh, jetzt habe ich dort drüben einen Kollegen gesehen, den ich uuunbedingt begrüßen muss. Schönen Abend noch!" Schon sind Sie weg (und bleiben es hoffentlich auch).

Schweigen oder entschuldigen

Fast so wichtig wie der Leitfaden für den Feier-Abend ist der für den Büro-Morgen danach. Je nach dem, wie schwerwiegend das nächtliche Vergehen war, sollte man Folgendes beachten, weiß Sabine Kaufmann-Mayer: "Bei Peinlichkeiten gilt: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Lachen die Kollegen, lachen Sie mit. Hat man jemanden beleidigt, sollte man die Unstimmigkeiten sofort bereinigen und sich aufrichtig entschuldigen." Aber, kein Grund zur Panik: Die nächste Weihnachtsfeier kommt bestimmt.