Von Mistelbach bis Addis Abeba...

Frisch, fröhlich und sehr munter ist er der Wolfgang. Der Möchte-gern-Opernsänger moderiert um 6 Uhr früh eine Opernsendung im Bus-Radio Zebra. Mehr als verschlafen, die Augen hinter riesigen, blickdichten Sonnenbrillen versteckt hingegen sein Techniker, der Kurt. Er hatte, so seine Entschuldigung, am Abend vorher einen Gig – ist Musiker. Andere Stilrichtung, Rock ein bissl mit Metal-Anklängen. Und dieser Brot-Job da bei Radio Zebra… naja.

Quasseln contra Ruhebedürfnis

Obendrein nervt ihn, dass sein Co. mit dem er da für die Sendung auf Gedeih und Verderb zu tun hat, so früh schon so gut drauf ist und selbst in den Sendepausen nicht die Klappe halten kann. Der behauptet zwar, er könne auch ruhig sein, einmal nichts sagen… um diese Aussagen im selben Moment praktisch zu widerlegen oder wenigstens irgendwelche unüberhörbaren Geräusche zu produzieren.

Was tun?

Und dann der Gau. Kontakt zum Musikserver abgebrochen, die angesagte Opernarie kann nicht gespielt werden. Und nicht nur die nicht. Keine.
Was tun?
„Eine Oper erfinden“, meint Kurt - und in die könne Wolfgang ja live von ihm gesungene Arien einbauen. Dem gefällt das nicht so sehr, aber was tun, in der Not frisst der Teufel auch Fliegen. Kurt denkt sich eine schräge Geschichte aus – Busfahrer ist eigentlich Prinz… alles sehr kompliziert. Braucht es ja. Mehr von der Geschichte sei hier aber nicht verraten.

Schicksalsgenossen

Jedenfalls singt Wolfgang einige Mozart-Arien, Kurt begleitet ihn auf der E-Gitarre, lässt aber immer wieder auch so gar nicht opernartigen Sound einfließen. Das gefällt dem Schicksalsgenossen aber sogar. Immerhin sind beide nicht nur gefangen in einer gemeinsamen Notsituation, sie stehen auch jeder zwar auf eine ganz andere Art, aber auf Musik. Beide Stilrichtungen kommen zur Geltung. Und dazu reichliche Portionen von Witz und Humor.
Und Kurt jagt sogar Wolfgangs Werbespruch on air: „Radio Zebra – von Mistelbach bis Addis Abeba – sind wir für Sie eh da…!“

Radio Zebra
Musiktheater im Bus
Dschungel Wien
Ab 6 Jahren, ca. eine Stunde

Autor, Inszenierung: Holger Schober
Darsteller: Martin Hemmer, Franz Leitner
Ausstattung: Christian „Etsch" Elgner
Musikalische Leitung: Sue-Alice Okukubo
Regieassistenz: Corinna Pumm

Wann & wo?
Bis 4. Mai, jeweils 17 Uhr
1220, Schrödingerplatz

10./11. Mai, 17 Uhr
1200, Platz der Kinderrechte

17./18. Mai, 17 Uhr
1220, Donaupark

5. Juni, 17.30 Uhr
1070, MuseumsQuartier, Fürstenhof

Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at